Hochschulen:Karriere-Klick

Schüler informieren sich früh über Studienangebote - vor allem im Internet. Viele Hochschulen wissen das für sich zu nutzen.

Von Johann Osel

Campus-Spezialist Juri kann gern erklären, was im Fach Geschichte so alles zu beachten ist; und er gibt Tipps über seine Studienstadt Erfurt, empfiehlt einen Fischmarkt-Bummel und die beste Studentenparty. Auf Facebook können Schüler ihm und anderen Erfurter Studenten Fragen stellen. Mit derlei Ansätzen werben heute viele Hochschulen. "Wo Wettbewerb ist, gibt es auch Marketing - und Wettbewerb findet eindeutig statt, um Forscher, um Kooperationspartner und eben um Studierende", heißt es vom Bundesverband Hochschulkommunikation. "Und: Es gibt neue Kanäle, die Zielgruppen nutzen sie, also muss man auch als Hochschule dort präsent sein."

Womöglich ist diese starke Netz-Präsenz eine Ursache für Befunde des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung. Befragungen im Auftrag des Bundesbildungsministeriums zeigen: Schüler schieben die Berufsorientierung vor dem Abitur seltener auf die lange Bank als früher. Zu Beginn der Oberstufe hatten 57 Prozent der Gymnasiasten mit der Beschaffung von Informationen begonnen. Im Vergleichsjahrgang - Jahr 2008 - waren es nur 45 Prozent. Neun von zehn Schülern setzen auf Angebote von Hochschulen oder Unternehmen im Internet. Die Generation "Digital Natives", die im Netz aufgewachsen ist, wird also genau dort abgeholt. Eine Stütze sind vielen Schülern aber nach wie vor die Eltern: Etwa 80 Prozent holen Rat von Mama und Papa ein, in akademisch gebildeten Familien noch mehr.

Allerdings: Jeder Fünfte fühlte sich ein halbes Jahr vor Schulende schlecht informiert. In einer Umfrage der Vodafone-Stiftung von 2014 sagten dies sogar die Hälfte der Jugendlichen (hier aller Schularten). Tenor damals: Die vielen Angebote, auch online, könnten eher Dschungel als Hilfe sein.

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