Hintergrund:Zeugen Jehovas predigen den Weltuntergang

Für die Religionsgemeinschaft hat das Bibelstudium einen zentralen Wert. Jesus Christus bezeichnen die Zeugen Jehovas als ihren Führer. In wesentlichen Fragen sind sie anderer Ansicht als die katholische oder evangelische Kirche.

Die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas hat nach eigenen Angaben in Deutschland rund 210.000 Mitglieder. Weltweit sind es nach Angaben der Religionsgemeinschaft nahezu 6,5 Millionen Zeugen Jehovas.

Jehova, dem "allmächtigen Gott und Schöpfer", sind seine Zeugen zu Gehorsam verpflichtet.

Anders als die großen christlichen Religionen glauben die Zeugen Jehovas nicht, dass die Seele des Menschen nach dem Tod weiter lebt. Sie sehen den Staat als Gottes Diener und beten für ein "Paradies auf Erden". Den Weltuntergang hat die Religionsgemeinschaft mehrfach angekündigt.

Zeugen Jehovas wählen nicht

In der deutschen Zentrale in Selters im Taunus arbeiten 1100 Zeugen Jehovas hauptamtlich für die Organisation. Die internationale "Bruderschaft" hat ihren Sitz in New York. In den USA wurde die Gruppe Ende des 19. Jahrhunderts auch gegründet.

Der Geschäftsmann Charles Taze Russell (1852-1916) begann mit Gleichgesinnten ein "unabhängiges Bibelstudium". An Wahlen nehmen die Zeugen aus religiösen Gründen nicht teil.

Enorm auflagenstarke Zeitschriften

Bis 1931 nannten sich die Zeugen Jehovas "Bibelforscher". Unter dem Nazi-Regime wurden sie verfolgt, in der DDR waren sie verboten.

Die Zeitschriften der Organisation, "Der Wachtturm" und "Erwachet!" sollen zu den auflagenstärksten religiösen Zeitschriften der Welt gehören.

Im langjährigen Rechtsstreit um die Anerkennung der Zeugen Jehovas als öffentliche Körperschaft stellte das Berliner Verwaltungsgericht 1993 fest, dass die Gemeinschaft anzuerkennen ist.

Der Fall landete schließlich beim Bundesverwaltungsgericht, das den Streit wieder an das Berliner Oberverwaltungsgericht zur weiteren Sachaufklärung zurückverwies. Eine Körperschaft genießt Vergünstigungen wie das Recht auf Kirchensteuereinzug oder Religionsunterricht an Schulen.

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