Hauptstadt-Flughafen:Der BER hat ein neues Problem

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BER-Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld.

(Foto: Tim Brakemeier/picture alliance/dpa)

Imtech, eine der wichtigsten Firmen für die Flughafen-Baustelle, hat Insolvenz angemeldet.

Von Jens Schneider, Berlin

Es schien endlich alles nach Plan zu laufen auf der Baustelle für den künftigen Berliner Flughafen BER, wenn auch um Jahre verspätet. Noch am Donnerstag teilte Geschäftsführer Karsten Mühlenfeld mit, dass es zwar Verzögerungen gebe, "aber unser Plan steht, im zweiten Halbjahr 2017 zu eröffnen". Seit Donnerstagabend ist es vorbei mit der Zuversicht. Die deutsche Tochter der niederländischen Firma Imtech hat Insolvenz angemeldet, sie ist eine Schlüsselfirma für die Fertigstellung. "Imtech ist eine der wichtigen Baufirmen für die BER-Baustelle", sagt Mühlenfeld. Die Imtech hat auf der Großbaustelle, deren Fertigstellung sich seit Jahren verzögert, zentrale Aufträge bei den Elektro-, Sanitär- und Lüftungsarbeiten übernommen. Das bedeutet definitiv, dass der Bau später fertig wird. Offen ist, ob der geplante Eröffnungstermin im Herbst 2017 platzt.

"Klar ist aus unserer Sicht, dass die Insolvenz Auswirkungen auf unsere Meilenstein-Planung hat, nach der der Abschluss der baulichen Arbeiten im März 2016 vorgesehen ist", sagte Mühlenfeld am Freitagmittag. Schon am Freitag seien Teile der Belegschaft von Imtech nicht mehr auf der Baustelle erschienen.

Nach den bisherigen Plänen sollten bis März 2016 alle Bauarbeiten abgeschlossen sein. Danach sollte bis zur Eröffnung genug Zeit für die Abnahme der Anlagen und die hochkomplexe Inbetriebnahme sein. Die Abnahmen sind mit komplizierten Prüfarbeiten verbunden, deren Dauer der Flughafen nicht beeinflussen kann. Nun kommt es offenbar darauf an, ob der zeitliche Puffer ausreicht, wenn die Bauarbeiten später fertig werden. Mühlenfeld hat eine Taskforce eingesetzt. Sie soll "mit Hochdruck einen Plan erarbeiten, wie unser Unternehmen mit der Imtech-Insolvenz umgehen wird". Erste Ergebnisse werden für Mitte August erwartet.

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