Hamburg: Krawalle am 1. Mai:Elf Polizisten verletzt

Brennende Autos und Attacken mit Feuerwerkskörpern: Bei Zusammenstößen zwischen Polizisten und Demonstranten sind in der Nacht zum 1. Mai in Hamburg elf Beamte verletzt worden. In Berlin blieb es ruhig, in Heilbronn standen sich Linke und Neonazis gegenüber.

Bei Auseinandersetzungen zwischen linksgerichteten Demonstranten und Polizisten in Hamburg sind am Samstagabend elf Beamte verletzt worden. Die Demonstranten hätten Steine und Farbbomben auf die Beamten geworfen und Autos sowie mehrere Papierkörbe angezündet, sagte ein Sprecher der Hamburger Polizei. Ein Beamter sprach von 14 bis 15 Feuern im gesamten Stadtgebiet.

Krawalle im Schanzenviertel

In Hamburg kam es rund um das alternative Kulturzentrum "Rote Flora" zu Krawallen, Feuerwerkskörper wurden auf Polizisten geworfen.

(Foto: dpa)

Nach Angaben der Hamburger Polizei setzten die Beamten Wasserwerfer gegen einige Demonstranten ein. Auch Feuerwerkskörper und Flaschen sollen auf die Beamten geworfen worden sein. Vor allem rund um das alternative Kulturzentrum "Rote Flora" im Schanzenviertel kam es zu Randalen.

Etwa 4000 Menschen gingen laut Polizei am Vorabend des 1. Mai auf die Straße, etwa 2300 Polizisten waren im Einsatz. Insgesamt wurden 17 Menschen vorläufig festgenommen.

In Berlin blieb es bisher hingegen verhältnismäßig ruhig. Ein Polizeisprecher sprach von "vereinzelten Festnahmen" am Samstagabend im Stadtteil Friedrichshain. Demonstrationen fanden auch im Stadtteil Prenzlauer Berg statt. In der Walpurgisnacht waren in der Hauptstadt etwa 3000 Polizisten im Einsatz, in der Nacht von Sonntag zu Montag sollen es doppelt so viele Beamte sein.

Härter als in der Hauptstadt ging es in Heilbronn zu: Am Sonntag demonstrierten mehrere tausend Menschen gegen einen Neonazi-Aufmarsch in der baden-württembergischen Stadt. Dabei kam es zu größeren Auseinandersetzungen zwischen Polizei und linken Demonstranten. Hauptsächlich wegen Blockadeaktionen wurden etwa 300 Linksautonome in Gewahrsam genommen, sagte ein Polizeisprecher. Die meisten von ihnen seien nach Feststellung ihrer Identität wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Elf Personen wurden bis zum Ende der Veranstaltungen von der Polizei festgesetzt.

Der Aufzug der Rechtsextremen, der nach Polizeiangaben am Nachmittag mit etwa 740 Teilnehmern begann, richtete sich gegen die seit 1. Mai in Deutschland geltende Arbeitnehmerfreizügigkeit für Bürger aus acht osteuropäischen EU-Ländern.

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