Guantanamo-Prozess:9/11-Anhörung wegen Tropensturms verschoben

Es ist ein Jahrhundertprozess - und er verschiebt sich schon wieder. Wegen eines Tropensturms wurde die geplante Anhörung der fünf mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 auf unbestimmte Zeit verschoben.

Wegen eines herannahenden Tropensturms ist eine Anhörung der fünf mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 im US-Gefangenenlager Guantanamo auf unbestimmte Zeit verschobenen worden.

Das teilte die US-Militärjustiz mit. Der Tropensturm "Isaac" soll Vorhersagen von Meteorologen zufolge am Donnerstag zu einem Hurrikan werden und könnte am Samstag auch über das Gefangenenlager in einer US-Basis auf Kuba hinwegziehen.

Der für den Fall zuständige Richter James Pohl begründete die Entscheidung mit der "Sorge um die Sicherheit und das Wohlergehen aller Beteiligten". Ein Sprecher des US-Militärlagers in Guantanamo sagte, alle 168 Insassen würden in Hurrikan-sichere Gebäude verlegt.

Der Anhörungsbeginn war bereits wegen technischer Probleme um 24 Stunden auf Donnerstag verschoben worden. Die Verteidiger hatten wegen Störungen der Internetverbindung mehr Zeit für die Vorbereitung erwirkt.

Bei der mehrtägigen Voranhörung sollten Verfahrensfragen behandelt werden. Die Verteidigung wollte unter anderem erreichen, dass detaillierte Beschreibungen der Folter der Angeklagten als Beweismaterial zugelassen werden.

Die Gruppe um den mutmaßlichen 9/11-Chefplaner Khalid Sheikh Mohammed war zuletzt im Mai zur Verlesung der Anklage vor dem Sondertribunal des US-Militärs in Guantanamo erschienen. In dem Jahrhundertprozess, der frühestens im kommenden Jahr beginnen dürfte, droht den Männern die Todesstrafe.

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