Grüne:Die Quittung der Abgehängten

Die Grünen suchen nach den Gründen für ihr Scheitern im Nordosten. In einem sind sie sich aber sicher: Die Flüchtlingspolitik allein war nicht schuld am Ausgang der Wahl.

Von Stefan Braun, Berlin

Die Grünen haben am Montag nicht versucht, ihr Ergebnis bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern schönzureden. Parteichef Cem Özdemir sagte zum Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde: "Nicht drin ist nicht drin, da gibt es nichts zu deuteln." Özdemir wehrte sich gegen die Darstellung, die AfD habe allein wegen der Flüchtlinge gewonnen und deshalb sei die Kanzlerin an allem schuld. Es sei furchtbar einfach, aber wohlfeil, alles bei Merkel abzuladen. "Selbstverständlich hat die Bundeskanzlerin Verantwortung, aber das gilt genauso für Horst Seehofer, genauso für Sigmar Gabriel. Und auch wir haben Verantwortung. Denn auch wir haben damals die Entscheidung, die Grenze zu öffnen, mitgetragen." Problematisch sei im Übrigen nicht der Beschluss gewesen, sondern das nachfolgende Erscheinungsbild der großen Koalition in Berlin.

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