Großbritannien:Vier britische Soldaten wegen Terrorverdachts verhaftet

EDL protest in Nottingham; EDL protest in Nottingham

Rechte in Großbritannien: ein Anhänger der rechtsextremen English Defence League (EDL) bei einer Demonstration in Nottingham

(Foto: picture alliance / AP Photo)

Sie sollen der verbotenen rechtsradikalen "National Action" angehören und Anschläge vorbereitet haben. Die Gruppe fiel im Zusammenhang mit dem Mord an der britischen Politikerin Jo Cox auf.

Wegen Terrorverdachts und mutmaßlicher Mitgliedschaft in einer verbotenen Neonazi-Gruppe sind vier britische Soldaten festgenommen worden. Die 22 bis 32 Jahre alten Männer stammten aus England und Wales, teilte die Polizei von West Midlands mit. Sie sollen der Neonazi-Gruppe "National Action" angehören. Wer Mitglied der Gruppe ist oder sie unterstützt, dem drohen bis zu zehn Jahre Gefängnis.

Die Männer stehen im Verdacht, Terrorhandlungen vorbereitet zu haben. Details nannte die Polizei nicht. Das Verteidigungsministerium bestätigte, dass es sich um Mitglieder der Armee handelte.

Die 2013 gegründete Gruppe war nach wiederholten rassistischen, homophoben und antisemitischen Äußerungen im vergangenen Jahr verboten worden. Auf Demonstrationen waren die Neonazis sehr aggressiv aufgetreten. Die antifaschistische Organisation "Hope Not Hate" schätzte die Zahl der Mitglieder der Neonazi-Gruppe zuletzt landesweit auf unter 100.

Die Gruppe "National Action" fiel im Zusammenhang mit dem Mord an der britischen Politikerin Jo Cox auf, die sich stark für Flüchtlinge eingesetzt hatte. Ein Mann tötete die Labour-Abgeordnete und Brexit-Gegnerin im Jahr 2015 im nordenglischen Birstall. Der Täter wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Er soll in seiner Wohnung Nazi-Andenken gehortet und die Webseite der Gruppe vor der Tat mehrmals besucht haben. Die Neonazi-Gruppe hatte den Mord gutgeheißen und gefordert, den Täter nicht zu verurteilen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: