Großbritannien:Lockerbie-Attentäter soll freigelassen werden

Nach Informationen des US-Fernsehsenders CNN soll Abdel Bassit Ali Mohammed al-Megrahi auf freien Fuß gesetzt werden. So könnte der totkranke Häftling in seine Heimat Libyen zurückkehren.

Der todkranke Lockerbie-Attentäter soll nach Informationen des US-Fernsehsender CNN freigelassen werden. Das meldet die Deutsche Presseagentur.

Großbritannien: Al-Megrahi im Jahr 1992.

Al-Megrahi im Jahr 1992.

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Die US-Regierung sei "informell" von der Absicht der schottischen Behörden informiert worden, den Libyer Abdel Bassit Ali Mohammed Al-Megrahi auf freien Fuß zu setzen, soll CNN am Mittwoch unter Berufung auf Quellen im US-Außenministerium gemeldet haben. Der 57-jährige Libyer war 2001 wegen des schlimmsten Terroranschlags in Großbritannien zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Zuvor war bekanntgeworden, das der schottische Justizminister Kenny MacAskill an diesem Donnerstagnachmittag erklären wolle, ob der Libyer begnadigt wird und in seine Heimat zurückkehren kann.

Britische Medien berichteten, Al-Megrahi solle Haftverschonung gewährt werden. Der wegen des Anschlags auf ein US-Linienflugzeug über dem schottischen Lockerbie im Jahr 1988 verurteilte ehemalige Geheimdienstagent soll demnach aus humanitären Gründen in seine Heimat zurückgebracht werden. Al-Megrahi leidet an Prostatakrebs im Endstadium.

Bei der Explosion am 21. Dezember 1988 starben alle 259 Insassen der PanAm-Maschine, überwiegend US-Bürger, sowie elf Menschen am Boden. Bei einigen Angehörigen der 270 Opfer stießen die Berichte über eine Haftverschonung auf Ablehnung. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton und mehrere US-Senatoren hatten gefordert, Al-Megrahi die ganze Strafe für seine Beteiligung an dem Bombenanschlag verbüßen zu lassen.

In der vergangenen Woche hatte Al-Megrahi den Weg für eine mögliche Auslieferung frei gemacht, indem er eine ursprünglich geplante Berufung gegen sein Urteil zurückzog. Bereits im Mai hatte Libyen die Rückführung Al-Megrahis unter Verweis auf ein Abkommen mit Großbritannien zum Gefangenen-Transfer beantragt.

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