Griechenland:Weidmann kritisiert Notkredite an Banken

Der Präsident der Deutschen Bundesbank spricht sich gegen die Geldspritzen der Europäischen Zentralbank und für die Institute des Krisenlandes aus - sie dienten dem falschen Zweck.

Das Gezerre um Griechenland bremst nach Ansicht von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann die Pläne für ein engeres Zusammenrücken in Europa. "Das griechische Drama hat die öffentliche und politische Unterstützung für eine weitere Übertragung nationaler Souveränität auf die europäische Ebene erodieren lassen", sagte Weidmann am Donnerstag laut Redetext bei der Europa-Tagung des Internationalen Bankenverbandes IIF in Frankfurt. Spitzenverantwortliche der EU haben in dieser Woche einen Zwei-Stufen-Plan zur Vertiefung der Euro-Zone vorgelegt.

Bundesbank-Präsident Weidmann betonte, der Reformplan habe nur eine Chance, wenn es feste Regeln gebe, die alle Partner einhalten würden. Das Pochen auf die Kernprinzipien der europäischen Währungsunion sei "keine Frage deutscher Sturheit", sondern Grundvoraussetzung, damit sich Europa wirtschaftlich dauerhaft erfolgreich entwickeln könne und die Menschen die europäische Integration mittrügen.

Weidmann bekräftigte seine Kritik an Notkrediten für griechische Banken, die von der EZB gebilligt werden. Die " Ela-Hilfen", als vorübergehende Unterstützung gesunder Banken gedacht, seien einzige Finanzierungsquelle griechischer Institute. Sie nutzten das Geld zum Kauf von griechischen Anleihen. Das Euro-System dürfe keine weitere Brückenfinanzierung für Athen leisten, mahnte Weidmann.

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