Grafik:In der Heimat - und doch so weit weg

Die Flüchtlinge, die nach Europa kommen, sind nur eine Minderheit. Die meisten Geflüchteten bleiben im eigenen Land.

Von Andrea Bachstein

Vor allem die Flüchtlinge, die nach Europa kommen, werden wahrgenommen von den weltweit 65,3 Millionen (Stand: Ende 2015). Dabei überquert nur eine Minderheit Ländergrenzen. Das bestätigt erneut der jüngste globale Bericht des Flüchtlingskommissariats UNHCR: Fast 41 Millionen Flüchtlinge sind auf der Flucht im eigenen Land. Vertrieben fast alle durch gewaltsame Konflikte. Nah an der Heimat zu bleiben, liegt auf der Hand. Warum weiter als nötig weichen? Da sind die Hoffnung, bald zurück zu können, vertraute Kultur und Sprache. Es kostet weniger, ist meist ungefährlicher als eine weite Flucht, gar auf andere Kontinente: 2016 starben auf dem Mittelmeer schon 2900 Menschen, 470 mindestens beim Durchqueren Afrikas. Man muss Binnenflüchtlinge nicht in fernen Regionen suchen: In der Ukraine vertrieb der Krieg 1,7 Millionen Leute. Fast 100 000 zählt Bosnien-Herzegowina noch, und in Zypern gelten gut 40 Jahre nach Teilung der Insel 270 000 Menschen als Flüchtlinge. Andere Dimensionen im Irak mit 4,4 Millionen Binnenflüchtlingen, in Syrien mit 6,6 Millionen. In Afrika trifft es 18,4 Millionen Menschen. Die meisten Binnenflüchtlinge aber gibt es in Kolumbien - 6,9 Millionen. Verjagt von Guerilla, Paramilitärs und Armee - meist geht es dabei um illegale Landnahmen.

© SZ vom 21.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: