Gouverneur von Illinois:"Ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen"

Das FBI sieht Rod Blagojevich bereits als überführt an. Trotzdem hat der unter Korruptionsverdacht stehende Gouverneur seinen Rücktritt ausgeschlossen.

Der unter Korruptionsverdacht stehende Gouverneur des US-Bundesstaates Illinois, Rod Blagojevich, hat erstmals sein Schweigen gebrochen: Auf einer Pressekonferenz in Chicago beteuerte er seine Unschuld - und schloss einen Rücktritt aus.

Gouverneur von Illinois: Rod Blagojevich: Der Gouverneur von Illinois soll unter anderem versucht haben, Obamas Senatssitz zu verkaufen.

Rod Blagojevich: Der Gouverneur von Illinois soll unter anderem versucht haben, Obamas Senatssitz zu verkaufen.

(Foto: Foto: afp)

"Ich habe nichts falsch gemacht", sagte der Gouverneur am Freitag vor Journalisten. Er werde nicht wegen "falscher Anschuldigungen und einem politischen Lynch-Mob" zurücktreten. "Ich werde kämpfen, ich werde kämpfen, ich werde bis zum letzten Atemzug kämpfen", sagte Blagojevich. Er werde auf jeden Vorwurf eingehen - "vor dem zuständigen Gremium, einem ordentlichen Gericht".

Amtsenthebung und Strafprozess

Blagojevich soll unter anderem versucht haben, den vom Präsidentschaftswahlsieger Barack Obama freigemachten Senatssitz zu verkaufen. Als Gouverneur des Staates Illinois stand ihm das Recht zu, für Obama einen Nachfolger für die noch verbliebene Amtszeit im Senat zu bestimmen.

Blagojevich kam aber nicht mehr dazu. Am 9. Dezember wurde er vorübergehend festgenommen. Die Bundespolizei FBI hatte zuvor zahlreiche Telefongespräche des Gouverneurs abgehört und sieht ihn als überführt an.

Das Oberste Gericht des Bundesstaates lehnte am Mittwoch jedoch eine Suspendierung Blagojevichs ab. Allerdings steht ihm im Kongress des Bundesstaates ein Amtsenthebungsverfahren bevor. Außerdem kommt ein Strafprozess auf ihn zu, der ihm im Fall eines Schuldspruchs lange Jahre hinter Gittern eintragen könnte.

Der Fall hatte wegen der Verbindung mit Obama über die USA hinaus großes Aufsehen erregt. Der gewählte Präsident selbst wusste nach eigenen Angaben nichts von den Vorgängen, bevor das FBI die Vorwürfe publik machte.

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