(SZ) Ob ein Buch gelesen wird oder nicht, das entscheidet nicht der Literaturkritiker Denis Scheck, auch wenn er Bücher in den Papierkorb wirft. Ein Vorgang, der sensible Naturen schockiert, besonders wenn sie sich für den Tierschutz stark machen. Scheck hat nämlich mal während eines Bücherwegwurfs gesagt: "Wäre dieses Buch ein Pferd, man müsste es erschießen." Da war Friedrich Hebbel schon ein anderes Kaliber. Der Dramatiker hat mit den Mitteln der subtilen Belohnung versucht, den Leseanreiz für das erschöpfende Werk eines Zeitgenossen entscheidend zu erhöhen, indem er jedem, der Adalbert Stifters "Nachsommer" zu Ende las, die Krone Polens versprochen hatte. Eine hinterlistige Bosheit war das, denn Polen existierte nach den Teilungen des 18. Jahrhunderts nicht mehr, und der Leser hätte seinen Gewinn nicht in weltlicher, sondern allein in geistiger Währung erfahren. Kalauerhaft gesagt: Nur Inhalt, kein Scheck!