Glosse:Das Streiflicht

(SZ) Wer seinen Ehe- oder Verlobungsring verliert, tut gut daran, im Garten Karotten anzupflanzen. Karotten haben nämlich die Eigenart, verlorene Ringe wieder zutage zu fördern. Das klappt nicht immer, aber die Wahrscheinlichkeit beträgt, wie Spiegel-Online unter dem Einsatz der unheimlichen Zahl π sowie diverser Formeln berechnet hat, satte 0,3 Prozent. Dabei sind Ringverlierer gut beraten, die Gelben Rüben im Abstand von zehn Zentimetern zu säen, bei größeren Zwischenräumen sinken die Erfolgsaussichten. Auch sollte man schon beim Verlieren darauf achten, dass der Ring nicht senkrecht und keinesfalls tiefer als 30 Zentimeter unter dem Boden liegt. Außerdem empfiehlt es sich, die Karotten dort anzubauen, wo das Geschmeide abhandenkam. Hat ein Mann seinen Ehering dagegen auf dem Fußballplatz oder im Hinterzimmer eines Nachtclubs verloren, tendiert die Wahrscheinlichkeit, ihn im heimischen Karottenbeet wiederzufinden, leider gegen null. Da kann dann auch die Rübenzahl π nichts mehr ausrichten.

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