(SZ) Die französische Kampfsportart Savate hat eine typische Aufsteigerbiografie. Geboren im Hafenmilieu von Marseille, wo sich die Matrosen mit Fäusten und Fußtritten traktierten, wurde sie auf einen Namen getauft, der stolz ihre niedere Herkunft verriet. Savate heißt so viel wie "abgetragener Schuh". Dann kam die Revolution, und Savate wurde in die Grande Armée aufgenommen, das erste moderne Volksheer Europas, viele französische Soldaten der Revolutionskriege waren in Savate ausgebildet. Nach dem Ende der napoleonischen Ära begann seine zivile Karriere. In der besseren Gesellschaft hatte man ein Faible für das englische Boxen, Savate befreite sich vom Ruch des Schlägertums, erhielt Regeln sowie den nationalen Ritterschlag durch seinen neuen Beinamen "Boxe française" und wurde an Schulen unterrichtet. Wer sich in französischen Bildungseinrichtungen bewährt, der kann den Aufstieg in die Elite schaffen.