(SZ) Nach einer Woche wie der vergangenen muss sich der eine oder andere vergewissern, auf welcher Seite er eigentlich steht. Auf der Seite der Pessimisten oder auf der Seite der Optimisten. Die Pessimisten scheinen im Augenblick die besseren Argumente zu haben und was hinzu kommt: Sie verfügen auch über die wuchtigeren Katastrophen-Metaphern, angeführt von der Vorstellung, der Westen löse sich auf, gehe verloren, stehe wahlweise ungeschützt in der Welt herum oder vor einem Wendepunkt. Und als wäre der Sieg des trampeligen Trump noch nicht Teufelswerk genug, stirbt zu Beginn der Woche der große Metaphysiker Leonard Cohen. Von Cohen stammt übrigens die allerbeste Katastrophen-Metapher überhaupt. In seinem Lied über die Zukunft sang er, dass bald der westliche Code zusammenbrechen werde. Vor zwanzig Jahren konnte man noch rätseln, was damit gemeint war. Heute wundert man sich über jene, die über Cohens Satz noch rätseln. Viele sagen, die Welt sei jetzt noch finsterer geworden als zuvor und sie bekommen von denen, die verzweifelt schweigen, recht.