Glosse:Das Streiflicht

(SZ) Jedes Leben beginnt mit der Wahl eines Namens, und es ist offenkundig, welch weitreichende Folgen ein Fehlgriff in diesem Moment haben kann. In der rätselhaften Gestalt des Namens liegen schließlich Wohl und Wehe ganzer Biografien bereits mit in der Wiege. Dem Grünen Rezzo Schlauch ist mal die schöne Frage gestellt worden, womit er als Kind häufiger aufgezogen worden sei, seinem Vor- oder seinem Nachnamen. Glücklicher traf es Eros Ramazzotti, sein Name ist ein verbales Pheromon. Ramazotti wäre eine Karriere auf dem einträglichen Feld des Schmusegesangs vermutlich verwehrt geblieben, hätte er das Licht dieser Welt zum Beispiel als Theobald Knarzenhuber erblickt. Bei der Geburt des Chinesen Dong Dong wiederum dürfte allen Beteiligten sofort klar gewesen sein: der Mann wird Olympiasieger, natürlich im Trampolinspringen. So kam es. Schließlich sei der Skispringer Jens Weißflog erwähnt, auch er ein Olympiasieger. Weißflog entstammt dem seltsamen Geschlecht der Sachsen und sein Nachname bedeutet so viel wie: der, der weit flog.

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