(SZ) Bekanntlich sind die Münchner großherzig bereit, sich und ihre Stadt anderen auf selbstlose Weise als Vorbild zur Verfügung zu stellen. Die herrlichsten Bierschwemmen Europas, der beste Fußballverein der Welt, die gründlichste Lokalbaukommission des Universums. München hat einige echte Probleme, aber auch eine unerreichte Zahl von Sorgen, welche andere Städte gern hätten. Es gibt hier zudem die einzigen Grünen, die sich konsequent von den Zumutungen der Wirklichkeit befreit haben; so lehnen sie selbst neue Schienenstrecken als menschenfeindlich und undemokratisch ab. Und es gibt, natürlich, das Oktoberfest. Niemand kann es verwundern, dass die Wiesn 2015 gleich an Tag eins mit einem neuen Weltrekord aufwartete. Einem männlichen, namentlich nicht genannten Gast ist bereits 80 Minuten nach Eröffnung des Festes die Transformation in eine sog. Bierleiche gelungen. Der Spitzenwert lag 2014 noch bei 125 Minuten und galt in Expertenkreisen als kaum steigerbar. Schaun mer mal, sagt man hier in solchen Fällen: München wäre nicht München ohne stetes Bemühen um Optimierung der eigenen Topleistungen.