(SZ) Es stimmt schon, was der Psalmist sagt: Der Mensch ist wie Gras, wie eine Blume auf dem Felde blüht er auf, doch mit einem Windstoß ist er weg, und man weiß nicht einmal mehr, wo er stand. Das ärgert die Leute, und sie wissen oft nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sieht man von den wenigen ab, denen das gleichgültig ist, gibt es zwei Fraktionen, die sich der Herausforderung stellen. Die einen ziehen sich auf den Standpunkt zurück, dass alles eitel ist. Sie leben nachhaltig und haben die Reproduktion eines Vanitas-Stilllebens im Esszimmer hängen, niederländisch, um 1630, mit Totenkopf, umgestürztem Pokal und einer Sanduhr, die keiner mehr umdreht. Die anderen sagen sich, wenn mich schon der Wind wegbläst, soll die Nachwelt wenigstens wissen, wer ich war, und aus diesem Trotz heraus tragen sie ihren Namen ins Buch der Geschichte ein, leider oft mit ehernem Griffel. Herostratos steckte den Tempel der Artemis in Brand, um berühmt zu werden, und in der Tat ist er bis heute der Patron vergleichbarer Wirrköpfe.