Gefangenenaustausch mit Israel:Palästinenser feiern freigelassene Häftlinge

Jubel in Gaza und in Ramallah: Die ersten palästinensischen Häftlinge sind im Gegenzug für den israelischen Soldaten Gilad Schalit freigekommen - und werden euphorisch begrüßt. Palästinenserpräsident Abbas preist die Freigelassenen als "Freiheitskämpfer". In Israel nimmt Premier Netanjahu Schalit persönlich in Empfang.

Bilder.

1 / 11
(Foto: REUTERS)

Willkommen zu Hause: Mit frenetischem Jubel begrüßen Zehntausende Palästinenser die Busse, die in den Gaza-Streifen rollen. Insgesamt 477 Palästinenser lässt die israelische Regierung an diesem Dienstag im Austausch für den Soldaten Gilad Schalit frei, darunter 280 zu lebenslangen Haftstrafen Verurteilte und 27 Frauen. In zwei Monaten sollen weitere 550 Palästinenser in ihre Heimat entlassen werden.

2 / 11
(Foto: AFP)

In den Palästinensergebieten feiern Tausende die Rückkehr der Häftlinge. Auf einem öffentlichen Platz in der Stadt Ramallah werden die Männer wie Nationalhelden bejubelt.

3 / 11
(Foto: REUTERS)

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas küsst in Ramallah in einer Willkommenszeremonie an seinem Amtssitz einen der Heimkehrer. Abbas preist die Freigelassenen als "Freiheitskämpfer".

4 / 11
(Foto: REUTERS)

Ein palästinensischer Häftling formt am Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und Gaza mit seinen Fingern ein Victory-Zeichen. Im Arm hält er seinen Sohn. Viele der palästinensischen Häftlinge hatten seit Jahrzehnten in israelischen Gefängnissen eingesessen, darunter auch Palästinenser, die für die Beteiligung an tödlichen Angriffen zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden. Israels Premier Netanjahu sprach denn auch mahnende Worte zu den Freigelassenen und warnte sie vor einer Rückkehr zur Gewalt.

5 / 11
(Foto: AFP)

Die Freilassung Schalits im Gegenzug für die palästinensischen Häftlinge war kompliziert: Ägyptische Sicherheitskräfte geleiteten die Busse über die Grenze von Rafah in den Gazastreifen. An anderer Stelle kam es am Rande des Gefangenenaustauschs zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen palästinensischen Demonstranten und israelischen Sicherheitskräften: Die israelische Armee teilte mit, dass an der Grenze zum Westjordanland in der Nähe des Übergangs Beitunia etwa 1500 Palästinenser Steine geworfen und Reifen in Brand gesetzt hätten. Die Sicherheitskräfte reagierten mit dem Einsatz von Tränengas.

6 / 11
(Foto: AP)

Auch auf israelischer Seite wurde gefeiert: Eine große Mehrheit der Israelis steht Umfragen zufolge hinter dem "1000-für-einen"-Gefangenenaustausch, einige kritisierten allerdings den Preis für die Freilassung Schalits als zu hoch.

7 / 11
(Foto: REUTERS)

Die radikale Palästinenserorganisation Hamas hatte Schalit am Dienstagmorgen freigelassen - wenige Stunden später betrat er israelischen Boden. Der inzwischen 25-Jährige war von der Hamas zunächst nach Ägypten entlassen worden, von dort wurde er umgehend in seine Heimat gebracht. Auf dem israelischen Militärstützpunkt Tel Nov traf er auf seine Eltern - auch Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßte den heimgekehrten Soldaten persönlich.

8 / 11
(Foto: REUTERS)

Erste Schritte auf heimischem Boden: Bei seinem Eintreffen auf dem Grenzübergang Kerem Shalom wurde Schalit von israelischen Militärs begrüßt.

9 / 11
(Foto: AP)

Auf dem israelischen Militärstützpunkt Amitai wurde er zunächst medizinisch untersucht, die Ärzte stuften seinen Gesundheitszustand als "gut und zufriedenstellend" ein. Von dort aus führte er auch "ein erstes bewegendes Gespräch mit seiner Familie", wie ein Armeesprecher mitteilte.

10 / 11
(Foto: AFP)

Freunde und Unterstützer kamen auf den Straßen zusammen und feierten die Freilassung des vor fünf Jahren verschleppten jungen Mannes.

11 / 11
(Foto: dpa)

Mehr als fünf lange Jahre war Gilad Schalit Geisel der radikalislamischen Hamas, die ihn als Druckmittel für die Freilassung palästinensischer Häftlinge einsetzte. Seitdem kämpften Gilads Eltern und Diplomaten aus Deutschland, den USA, der Türkei und Ägypten um seine Freilassung. Das Bild zeigt den Gefangenen im Jahr 2009: Damals war ein Gefangenenaustausch im letzten Moment geplatzt, weil Israel sich gegen die Freilassung von palästinensischen Terroristen, die Israelis getötet hatten, entschied.

© sueddeutsche.de/dpa/afp/jak - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: