Gewerkschaften:Ein Jammer

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Wer nicht mitreden darf und selten recht bekommt, der will wenigstens recht haben: Delegierte beim Kongress des Europäischen Gewerkschaftsbundes. (Foto: EGB)

Aus ganz Europa kommen 500 Gewerkschafter in Paris zusammen. Sie klagen, wie schlimm die Machtverhältnisse sind. Nur die Deutschen tun das nicht.

Von Detlef Esslinger, Paris

Zu den Dingen, die für den Veranstalter eines europaweiten Kongresses riskant sind, gehört: ihn im Zentrum einer Stadt wie Paris zu veranstalten. Maison de la Mutualité, das mag zwar ein Theater mit revolutionärer Tradition sein; exakt 1789 Plätze in der Ursprungsversion, eine Anspielung auf das Jahr, das die Franzosen für ihr glorreichstes halten. Allerdings, der Bau liegt ums Eck von Notre Dame; ein Café des Namens Bonvivant, mit Stühlen in der Sonne, gibt es auch - und der Kongress selbst verläuft so, dass ein relativ prominenter Teilnehmer am zweiten Tag zur Begrüßung sagt: "Boah, ist das langweilig." Was also folgt aus Letzterem plus der Lage des Hauses? Jedenfalls nicht unbedingt die Anwesenheit Sämtlicher, die am ersten Tag noch durchgehalten haben.

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