Gewalt in Tibet:Russland unterstützt chinesisches Vorgehen

Während die Polizeiaktionen der chinesischen Behörden fast überall auf der Welt für Empörung sorgen, äußern die Russen Verständnis - und fordern Peking sogar dazu auf, alle Maßnahmen gegen "illegale Aktionen in Tibet" zu ergreifen.

Russland hat Unterstützung für das chinesische Vorgehen in Tibet bekundet und einen möglichen Boykott der Olympischen Sommerspiele in Peking als unannehmbar zurückgewiesen.

Moskau sehe Tibet als eindeutigen Teil Chinas, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des russischen Außenministeriums. Die chinesischen Behörden wurden darin aufgefordert, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um "illegale Aktionen" in Tibet zu verhindern. Die Olympischen Spiele wiederum dürften nicht zum Politikum gemacht werden, hieß es weiter.

US-Außenministerin Condoleezza Rice hat China unterdessen aufgefordert, Gespräche mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter, dem Dalai Lama, aufzunehmen. Die USA drängen die chinesische Führung schon seit Jahren zu einem Dialog, sagte Rice am Montag auf dem Flug nach Moskau. "Ich hoffe, dass sie noch einen Weg findet, das zu tun." Der Dalai Lama sei eine "Autoritätsperson", dessen moralisches Gewicht zu einer Lösung des Tibet-Problems beitragen könne.

Die Bundesregierung hat sich unterdessen gegen einen Boykott der Olympischen Spiele ausgesprochen. "Für die Menschen in Tibet wäre überhaupt nichts erreicht", sagte ein Sprecher in Berlin. Ein Boykott schade nur den Sportlern, die sich seit Jahren auf das Ereignis vorbereiteten.

© AP/AFP/dpa/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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