Gewalt in Libyen:Prominenter Aktivist in Bengasi getötet

In der libyschen Stadt Bengasi ist am Freitag einer der prominentesten politischen Aktivisten des Landes erschossen worden

In der libyschen Stadt Bengasi ist am Freitag einer der prominentesten politischen Aktivisten des Landes erschossen worden. Abdessalem al-Mesmari sei am Abend beim Verlassen einer Moschee mit einem Schuss ins Herz getötet worden, sagte ein Sprecher der Sicherheitskräfte.

Al-Mesmari gehörte zu den Initiatoren der Rebellion von 2011, die zum Sturz des damaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi geführt hatte. Nach dem Umsturz machte sich der Anwalt gegen eine Islamisierung seines Landes stark. Er wollte vor allem den Einfluss der Muslimbruderschaft verhindern und hatte dazu auch in Fernsehauftritten Stellung bezogen.

Neben ihm wurden nach Angaben von offiziellen Quellen zudem zwei Sicherheitskräfte - ein Luftwaffenoffizier und ein Polizeioberst - am Freitag getötet worden.

Politische Gewaltverbrechen in Bengasi

Die Stadt Bengasi war die Wiege der Rebellion gegen Gaddafi. In den vergangenen Monaten ist die einstige Rebellenhochburg Bengasi Schauplatz zahlreicher politischer Gewaltverbrechen geworden. Diese richten sich häufig gegen Mitglieder des früheren Sicherheitsapparates.Militante Islamisten griffen aber auch wiederholt westliche Ziele an. Vor zehn Monaten wurde in Bengasi das US-Konsulat attackiert und der Botschafter Chris Stevens getötet.

Zwei Jahre nach dem Sturz des Machthabers Gaddafi ist massive Gewalt ein großes Problem beim Wiederaufbau des nordafrikanischen Landes.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: