Gewalt in den USA:Krawalle nach tödlichen Polizeischüssen in Milwaukee

Gewalt in den USA: Diese Tankstelle in Milwaukee brannte in der Nacht zum Sonntag.

Diese Tankstelle in Milwaukee brannte in der Nacht zum Sonntag.

(Foto: AP)
  • In Milwaukee (US-Bundesstaat Wisconsin) kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen wütenden Demonstranten und der Polizei.
  • Auslöser waren nach einem Bericht der Zeitung Milwaukee Journal Sentinel tödliche Polizeischüsse auf einen bewaffneten Flüchtenden.

Nach dem Tod eines bewaffneten Mannes bei einem Polizeieinsatz sind in der US-Großstadt Milwaukee Krawalle ausgebrochen. Mehr als 100 wütende Demonstranten versammelten sich am Samstagabend, manche von ihnen bewarfen Polizisten mit Steinen. Laut einem Bericht der Lokalzeitung Milwaukee Journal Sentinel setzten die Randalierer auch mehrere Geschäfte in Brand. Die Polizei versuchte, die Menge auseinanderzutreiben. Dabei wurden offenbar auch Schüsse in die Luft abgegeben.

Die Randalierer setzten nach Angaben der Polizei auch eine Tankstelle in Brand. Auch dort sollen Schüsse gefallen sein. Erst gegen Mitternacht habe die Feuerwehr eingreifen und die Flammen unter Kontrolle bringen können. Eine Menschenmenge habe außerdem die Scheiben eines Streifenwagens zerstört und ein weiteres Polizeifahrzeug angezündet, hieß es in dem Einsatzbericht weiter. Mindestens drei Menschen wurden demnach festgenommen.

Der Bürgermeister von Milwaukee, Tom Barrett, rief zur Ruhe auf. "Unsere Polizeibeamten tun gerade alles, was sie können, um die Ordnung wiederherzustellen", sagte er vor Journalisten.

Schuss auf Flüchtigen

Den Krawallen vorausgegangen war ein Einsatz, bei dem zwei Polizisten einen Wagen mit zwei Verdächtigen gestoppt hatten. Die Verdächtigen seien nach einer Verkehrskontrolle zu Fuß geflohen, teilte die Polizei mit. "Bei der Verfolgung zu Fuß hat ein Beamter auf einen mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe bewaffneten Verdächtigen geschossen", hieß es weiter. Der Mann sei noch vor Ort seinen Verletzungen erlegen.

Bei ihm handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 23-Jährigen mit einem "langen Vorstrafenregister". Die von ihm genutzte Waffe sei bei einem Einbruch im März zusammen mit rund 500 Schuss Munition gestohlen worden.

In den vergangenen Monaten hatte es in den USA nach mehreren Fällen tödlicher Polizeigewalt gegen Afroamerikaner wiederholt Proteste gegeben. Bei einer dieser Demonstrationen erschoss ein Schwarzer in Dallas Anfang Juli fünf weiße Polizisten aus dem Hinterhalt. Als Motiv soll er Hass auf weiße Polizisten angegeben haben. In der Stadt Baton Rouge tötete wenig später ein Heckenschütze drei Beamten.

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