Gewalt in Ägypten:Kinder des Aufruhrs

Sie sind zurück auf dem Tahrir-Platz: Die Revolutionäre des Arabischen Frühlings kämpfen wieder. Statt Mubarak ist nun Präsident Mursi ihr Feindbild. Der Politikwissenschaftler und Fotograf Ahmed Khalifa hat sie in Kairo begleitet.

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Kairo

Quelle: Ahmed Khalifa

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Die Gewalt flammt wieder auf. Mehr als zwei Jahre nach dem Sturz von Hosni Mubarak gehen viele Ägypter wieder auf die Straße. In den Städten Suez, Port Said, Ismailia, Kairo und Alexandria kommt es täglich zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Der Zorn richtet sich gegen Präsident Mursi und die Muslimbruderschaft, viele Ägypter fühlen sich um die Früchte ihrer Revolution betrogen.

Ahmed Khalifa hat die Kinder des Aufruhrs in Kairo mit der Kamera begleitet. Der 35 Jahre alte Deutsch-Ägypter ist Politikwissenschaftler an der Universität Witten-Herdecke. Zudem ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Bonner International Center for Conversion (BICC) tätig.

Das Bild zeigt Schriftsteller Alaa al-Aswani (Vierter von rechts) mit einer Gruppe junger Männer auf dem Weg zum Tahrir-Platz in Kairo. Al-Aswani wurde durch den Roman "Der Jakubijan-Bau" berühmt, der sich mit vielen Tabus in der ägyptischen Gesellschaft, wie korrupter Politik und täglicher Gewalt, beschäftigt.

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Die Stimmung auf dem Tahrir-Platz, der vor zwei Jahren Sinnbild der ägyptischen Revolution war, ist bedrückend. In der Nähe des Platzes liefern sich junge Demonstranten und Sicherheitskräfte heftige Straßenkämpfe.

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Die Straßen zum Innenministerium sowie zum Parlament (beide Gebäude befinden sich in der Nähe des Tahrir-Platzes) sind durch hohe Mauern versperrt. Die Demonstranten werfen mit Steinen auf die Sicherheitskräfte, die sich hinter den Mauern positioniert haben.

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Nach Angaben des Fotografens Khalifa, werfen die Polizisten die Steine auf die jungen Menschen zurück. Die Demonstranten schützen sich mit Wellblechplatten vor den Steinschlägen.

"Die Demonstranten, die ich während der Straßenkämpfe gesehen habe, sind Gruppen von Teenagern und jungen Männern, die ein hohes Level an Frustration und Aggression gegen die Regierung von Mohamed Mursi in sich tragen", sagt Khalifa.

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Auf diesem Bild versteckt sich ein junger Demonstrant hinter einem Schutzblech und versucht sich außerhalb der Schusslinie der Sicherheitskräfte zu bringen.

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Auch Tränengas wird gegen die jungen Ägypter eingesetzt. Die Demonstranten heben Tränengas-Kartuschen auf und werfen diese wieder in Richtung der Polizisten.

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Der Tahrir-Platz zieht immer mehr Jugendliche an. Besonders die Ultras des Kairoer Fußballclubs al-Ahly und der bisher unbekannte "Schwarze Block" treten gut organisiert auf. Der "Schwarze Block" besteht aus jungen, vermummten und besonders aggressiven Männern, die sich im Internet als Antwort auf die vermeintlich militanten Gruppen der islamistischen Muslimbrüder vorstellen.

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In der Mohamed-Mahmoud-Straße, in der Nähe des alten Hauptgebäudes der American University in Cairo (AUC), sitzen Kinder auf der Mauer und schauen sich die Straßenkämpfe an.

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Demonstranten setzen eine Schule in der Yousef-Al-Gindi-Straße in Brand. Die Schule grenzt an das Parlamentsviertel.

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Junge Männer schleppen Tische und Stühle aus den Klassenzimmern der brennenden Schule und zünden sie an.

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Nach einigen von Straßenkämpfen dominierten Tagen gönnen sich die Demonstranten und Sicherheitskräfte eine kurze Waffenruhe.

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© Süddeutsche.de/jufw/mikö
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