Gespräche in Israel:Obama betont US-Beziehung zu Israel

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Zum Auftakt seines Besuchs in Israel hat US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama die enge Verbindung des Landes zu den USA betont - diese wolle er "nicht nur fortsetzen, sondern auch verstärken", so Obama.

Der US-Präsidentschaftsbewerber Barack Obama hat am heutigen Mittwoch politische Gespräche in Israel aufgenommen. Am Morgen traf er mit Verteidigungsminister Ehud Barak und anschließend mit Oppositionsführer Benjamin Netanjahu zusammen, wie israelische Medien berichteten.

US-Präsidentschaftskandidat Barack Obama trifft den israelischen Oppositionsführer Benjamin Netanjahu in Jerusalem. (Foto: Foto: AP)

Obama bekannte sich zum Auftakt seines Israel-Besuchs zu der engen Bindung seines Landes an den nahöstlichen Staat. "Vor allem will ich die historische und besondere Beziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Israel bestätigen - einer Beziehung, die nicht zerstört werden kann", umriss Obama nach seiner Ankunft am Jerusalemer Ben-Gurion-Flughafen in der Nacht zum Mittwoch den Zweck seiner Reise.

Er wolle diese "nicht nur fortsetzen, sondern verstärken", sagte Obama. In Israel galt der republikanische Präsidentschaftskandidat John McCain bislang als Israel-freundlicher. Es wurde deshalb erwartet, dass Obama bei seinem Besuch freundschaftliche Signale setzen würde.

Nach dem Gespräch mit Netanjahu will Obama die Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem besuchen. Am Mittag steht ein Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas in Ramallah auf seinem Programm. Die Palästinenser wollen Obama unter anderem über die israelischen Siedlungsaktivitäten im Westjordanland informieren.

Obama will während seines Aufenthalts auch einen Abstecher ins Westjordanland machen. Außerdem möchte er die Stadt Sderot im Süden Israels besuchen, wie aus seinem Umfeld verlautete. Dieser Ort ist häufig Ziel von Raketenangriffen militanter Palästinenser. Der Senator wolle einen Eindruck der täglichen Probleme der Einwohner bekommen, sagte seine Beraterin Susan Rice.

Am Abend trifft Obama den israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert und besichtigt die Klagemauer in Jerusalems Altstadt. Kurz vor seinem Besuch hatte ein palästinensischer Amokläufer mit einem Radlader mehr als 20 Israelis verletzt. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe von Obamas Hotel.

Der US-Präsidentschaftskandidat verurteilte den Anschlag und sagte, seine Gedanken seien bei den Familien, "die fürchterliche Tragödien wie diese erleiden". Es sei eine weitere Erinnerung daran, "dass wir dringend gemeinsam dafür arbeiten müssen, den Terrorismus zu besiegen".

Obama hatte am Dienstag bei einem Besuch in Jordanien erklärt, er werde im Fall seiner Wahl zum US-Präsidenten von der ersten Minute seiner Präsidentschaft an auf einen Durchbruch bei den israelisch-palästinensischen Friedensgesprächen hinarbeiten. Er warnte aber zugleich vor der Erwartung, dass ein US-Präsident alleine dem Nahen Osten Frieden bringen könne, indem er plötzlich mit den Fingern schnippe.

Vorherige Stationen der Reise Obamas waren außer Jordanien Afghanistan und der Irak. Am Donnerstag wird er in Berlin erwartet, wo er eine mit Spannung erwartete Rede an der Siegessäule halten wird.

© dpa/AP/Reuters/cag/ssc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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