Gerichtsentscheid in China:Ex-Spitzenpolitiker Bo Xilai darf in Berufung gehen

Der Gerichtshof der Provinz Shandong lässt ein Berufungsverfahren des wegen Korruption verurteilten ehemaligen Spitzenpolitikers Bo Xilai zu. Ein Erfolg Bos ist aber unwahrscheinlich.

Der wegen Korruption verurteilte ehemalige Spitzenpolitiker Bo Xilai darf in Berufung gegen seine lebenslange Haftstrafe gehen. Das Gericht in Shandong gab auf seiner Website bekannt, dass er offiziell Rechtsmittel einlegen dürfe.

Bo war im September nach einem spektakulären Prozess von einem Gericht im ostchinesischen Jinan verurteilt worden. Dem ehemaligen KP-Vorsitzenden der Metropole Chongqing wurde neben Korruption und Unterschlagung auch vorgeworfen, seine Position ausgenutzt zu haben, um einen von seiner Frau begangenen Mord zu vertuschen. Im Prozess hatte er zwar Fehler eingestanden, die Hauptvorwürfe aber vehement zurückgewiesen.

Der chinesische Politiker war Parteichef der Millionenmetropole Chonging und Wortführer des linken Flügels der KP. Er galt als aussichtsreicher Kandidat für höchste Ämter in Partei und Staat.

Das chinesische Staatsfernsehen CCTV hatte bereits Ende September berichtet, dass Bo Xilai Berufung einlegen wolle. Der 64-Jährige beklagt, dass das zuständige Gericht weder frei noch gerecht entschieden habe. Experten geben der Revision keine Chance und verwiesen auf die mangelnde Unabhängigkeit chinesischer Gerichte.

© REUTERS/dpa/kfu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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