Genf:UN-Flüchtlingskonferenz: Staaten wollen nur weitere 7000 Syrer aufnehmen

  • Einige wenige Staaten sagten lediglich eine langfristige Aufnahme von weiteren 7000 Syrern zu, wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR mitteilte.
  • UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte an die Staatengemeinschaft appelliert, für 480 000 Flüchtlinge, die in den Nachbarländern Syriens ausharren, langfristige Lösungen zu finden.

Die UN haben mit der Syrien-Konferenz zur Verteilung von Flüchtlingen ihre selbstgesteckten Ziele verfehlt. Einige wenige Staaten sagten lediglich eine langfristige Aufnahme von rund 7000 weiteren Syrern zu, wie das Flüchtlingshilfswerk UNHCR nach eintägiger Beratung in Genf mitteilte. Die Zahl der in Aussicht gestellten langfristigen Aufnahmen von Syrien-Flüchtlingen sei damit lediglich auf 185 000 gestiegen. Geplant sei jedoch, für 480 000 Flüchtlinge, die in den Nachbarländern Syriens ausharren, langfristige Lösungen zu finden, erklärte das UNHCR.

Länder könnten nach Vorstellung der Vereinten Nationen Flüchtlinge im Rahmen von Umsiedlungen, medizinischen Behandlungen, Familienzusammenführungen, Stipendien für Studium und Ausbildung oder Beschäftigungsprogrammen aufnehmen.

Allerdings war die Konferenz nicht auf sofortige konkrete Zusagen angelegt. Diese werden eher bis zum Flüchtlingsgipfel vor der UN-Generalversammlung im September in New York erwartet. An der Konferenz hatten mehr als 90 Staaten teilgenommen.

Millionen Flüchtlinge leben in der Türkei, dem Libanon, Jordanien und dem Irak

Mit der Aufnahme der Menschen solle der Druck in der Türkei, dem Libanon, Jordanien und dem Irak gemildert werden, wo die meisten der 4,8 Millionen ins Ausland geflüchteten Syrer leben. Mit einem organisierten Transfer könne erreicht werden, dass die Menschen sicher nach Europa gelangten, statt sich auf eigene Faust auf den gefährlichen Weg zu machen, erklärte das UNHCR.

Nach UN-Angaben sind weit über elf Millionen Syrer innerhalb und außerhalb ihres Heimatlandes auf der Flucht vor der Gewalt. In dem Land ringen das Assad-Regime, Rebellengruppen und Terrormilizen um die Macht. Rund 260 000 Menschen kamen durch die Gewalt ums Leben.

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