Geiselkrise in Afghanistan:Taliban: Direkte Gespräche mit Seoul

Die Taliban-Rebellen sind nach eigenen Angaben am Freitagabend erstmals zu Verhandlungen mit Diplomaten aus Seoul über das Schicksal der 21 in Afghanistan verschleppten Südkoreaner zusammengetroffen.

Das Treffen habe begonnen, wurde Taliban-Sprecher Kari Jussif Ahmadi von der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap zitiert. Er erwarte, dass die Unterredungen nur einige Stunden dauern würden. Die Regierung in Kabul sowie lokale Stammesführer hätten den Taliban Sicherheitsgarantien für das Treffen gegeben.

Ahmadi hatte zuvor der Deutschen Presse-Agentur dpa mitgeteilt, dass die Taliban die südkoreanischen Regierungsvertreter in der südafghanischen Provinz Ghasni treffen wollten. Ein Sprecher des Provinzgouverneurs hatte keine Kenntnis von dem Treffen. Ein Abgeordneter, der an den Bemühungen um die Freilassung der Geiseln beteiligt ist, namentlich aber nicht genannt werden wollte, bestätigte dagegen das Vorhaben.

Am 19. Juli waren insgesamt 23 Mitglieder einer südkoreanischen Kirchengruppe in Ghasni entführt worden. Zwei männliche Geiseln wurden später von ihren Entführern erschossen. Die Taliban fordern die Freilassung von Gesinnungsgenossen aus afghanischer Haft im Austausch gegen ihre Geiseln.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: