Gegen Ungerechtigkeit und Korruption:In Brasilien formieren sich Tausende zu Protestzügen

Landesweit gehen die Menschen in Brasilien auf die Straße. In zahlreichen Städten kamen Tausende zu Protesten zusammen. Präsidentin Rousseff sagte daher eine Japan-Reise ab.

In Brasilien sind in zahlreichen Städten des Landes erneut Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen soziale Ungerechtigkeit, Korruption und Mängel im Gesundheits- und Bildungswesen zu protestieren. Eine genaue Zahl der Teilnehmer war zunächst noch nicht absehbar.

Die Demonstrationen verliefen bislang bis auf eine Aktion in Salvador friedlich. Insgesamt waren Aktionen in über 70 Städten Brasiliens geplant. Die Organisatoren hoffen auf Hunderttausende Demonstranten, die auf die Straße gehen. Allein in Recife im Nordosten sollen nach aktuellen Schätzungen der Polizei über 50.000 Menschen an einem Marsch teilgenommen haben.

In Salvador, wo am Abend das Confederations-Cup-Spiel zwischen Nigeria und Uruguay angepfiffen werden soll, gab es Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten. Es wurde Tränengas eingesetzt.

Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff verschob wegen der Proteste eine für Sonntag geplante einwöchige Reise nach Japan. Die Staatschefin ziehe es derzeit vor, nicht ein ganze Woche außerhalb des Landes zu sein, berichteten lokale Medien unter Berufung auf einen Präsidentschaftssprecher.

In der Hauptstadt Brasília zogen etwa 15.000 Demonstranten, vor allem Studenten, vor das Kongressgebäude, das von einem massiven Polizeiaufgebot umstellt war. In Rio sammelten sich die Demonstranten vor der Kirche Candelária im Zentrum. Von dort wollten sie zum Amtssitz des Bürgermeisters ziehen. In São Paulo trafen sich die Demonstranten wie schon in den Tagen zuvor in der Nähe der Avenida Paulista, einer zentralen Einkaufs- und Bankenmeile.

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