Geburtshilfe:Viele Kreißsäle schließen

Eigentlich sollte jede schwangere Frau nicht weit von ihrem Wohnort entfernt Hilfe bekommen können. Doch die Zahl der Krankenhäuser sinkt, die eine eigene Abteilung für Geburtshilfe haben, warnt der Deutsche Hebammenverband.

Von Kim Björn Becker

Der Deutsche Hebammenverband hat davor gewarnt, dass immer mehr Kreißsäle geschlossen werden. Vor zwei Jahren habe es bundesweit noch 725 Krankenhäuser mit einer Abteilung für Geburtshilfe gegeben; seitdem sei die Zahl um 44 gesunken. Die Präsidentin des Verbandes, Martina Klenk, mahnte am Mittwoch auf der Bundesdelegierten-Versammlung in Berlin, dass jede Schwangere wohnortnahe Hilfe bekommen müsse. Ein Problem seien die zuletzt stark gestiegenen Haftpflicht-Prämien für freiberuflich tätige Hebammen. "Wir fordern einen Haftungsfonds oder eine Medizinal-Schadensfürsorge, analog zur gesetzlichen Unfallversicherung, in die alle Versicherten einzahlen", sagte Klenk. Nach Angaben des Verbandes werden jedes Jahr etwa 100 Schäden bei Neugeborenen oder Müttern gemeldet. Deren Folgen können nach Angaben des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft schnell Kosten in Millionenhöhe verursachen.

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