Geburtenkontrolle:China schafft Ein-Kind-Politik ab

Geburtenkontrolle: China verabschiedet sich offiziell von seiner Ein-Kind-Politik.

China verabschiedet sich offiziell von seiner Ein-Kind-Politik.

(Foto: Frederic J. Brown/AFP)
  • Chinesische Paare dürfen von nun an zwei Kinder bekommen. Mit diesem Entschluss beendet die Kommunistische Partei offiziell die Ein-Kind-Politik des Landes.
  • Bislang musste mindestens ein Elternteil selbst Einzelkind sein, um die Ein-Kind-Regel zu umgehen.
  • Die Führung in Peking will mit der Lockerung der Alterung der Gesellschaft entgegenwirken.

Leichte Lockerung schon 2013

China hat offiziell das Ende seiner umstrittenen Ein-Kind-Politik verkündet. Von nun an dürften alle Paare zwei Kinder bekommen, meldeten staatliche Medien. Der Beschluss wurde bei einem viertägigen Treffen des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei (KP) gefasst.

Schon Ende 2013 hatte die KP die Regelung gelockert. Damals stimmte der Ständige Ausschuss den Plänen der Regierung zu, die Ein-Kind-Politik an die demografische Entwicklung anzupassen. Paaren wurde von nun an erlaubt, ein zweites Kind zu bekommen, wenn ein Elternteil ein Einzelkind war. Davor hatte diese Ausnahme nur gegolten, wenn beide Elternteile Einzelkinder waren.

Regelung bestand seit den 70er Jahren

Vor der Lockerung war die Ein-Kind-Politik häufig mit brutalen Mitteln durchgesetzt worden, es gab Berichte über erzwungene Spätabtreibungen und Zwangssterilisation.

Nun wird die in den 70er Jahren eingeführte Regel offiziell aufgehoben, um die schädlichen Auswirkungen auf die älter werdende Gesellschaft zu beheben und die gezielte Abtreibung weiblicher Föten zu reduzieren.

Die Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften hat Medienberichten zufolge eine Zwei-Kind-Lösung vorgeschlagen. Jede Chinesin bekommt demnach im Schnitt weniger als 1,6 Kinder. Für eine stabile Bevölkerung ist eine Quote von 2,1 Kindern pro Frau nötig.

In China lebten Mitte 2015 etwa 1,36 Milliarden Menschen. Ohne die strikte Familienpolitik wären es schätzungsweise 300 Millionen mehr.

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