Geburten:Adenauers Irrtum

Der Kanzler sagte einst: Kinder kriegen die Leute immer - doch die Realität sah anders aus. Nun ist die Geburtenziffer auf den Wert von 1,5 Kindern je Frau gestiegen. Doch der positive Trend könnte bald vorbei sein.

Von Thomas Öchsner, Berlin

"Kinder kriegen die Leute immer." Mit diesen Worten lehnte 1957 der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) die Idee ab, eine "Kinder- und Jugendrente" einzuführen, um Eltern finanziell in der Erziehungszeit zu unterstützen. Heute weiß jeder: Adenauer hat sich geirrt. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat sich die Anzahl der Geburten in Deutschland auf 738 000 im Jahr etwa halbiert. Dieser Trend scheint nun gestoppt zu sein. 2015 stieg erstmals seit mehr als 30 Jahren die durchschnittliche Zahl der Kinder je Frau auf 1,5. Ein ähnlich hoher Wert wurde laut Statistischem Bundesamt zuletzt 1982 für Gesamtdeutschland erreicht. 2011 lag er noch bei 1,39, ein Jahr später bei 1,42 und 2014 bei 1,47 Kindern je Frau.

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