Gazastreifen:Hamas tötet 18 angebliche Israel-Kollaborateure

+++ Die radikalislamische Hamas hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen 18 Menschen getötet. Sie hätten mit Israel zusammengearbeitet, hieß es zur Begründung +++ Nach dem Tod eines vierjährigen Jungen durch einen Granatangriff kündigt Israels Premier Netanjahu harte Vergeltungschläge an +++

  • Die Hamas tötet in Gaza 18 angebliche Israel-Kollaborateure, sieben von ihnen auf offener Straße.
  • In einem Kibbuz in Israel soll ein Vierjähriger bei einem Granatenangriff ums Leben gekommen sein.

Hamas tötet angebliche Kollaborateure

Die radikalislamische Hamas hat im Gazastreifen 18 Menschen getötet, die mit Israel zusammengearbeitet haben sollen. Dies erklärten Vertreter der Organisation nach Angaben der BBC.

Sieben Palästinenser seien nach dem Freitagsgebet vor einer Moschee von uniformierten Hamas-Mitgliedern erschossen worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Maan. Weitere elf angebliche Kollaborateure wurden Hamas-Vertretern zufolge vor einer ehemaligen Polizeiwache in Gaza getötet. Zwei der Leichen seien nahe der Al-Azhar-Universität in Gaza abgelegt worden, berichtet Maan weiter. Bereits am Vortag waren drei angebliche Kollaborateure in Gaza getötet worden.

Zuvor hatte die israelische Luftwaffe mehrere ranghohe Islamisten im Gazastreifen gezielt getötet. Die Tötung der angeblichen Spione könnte in einem Zusammenhang mit den israelischen Angriffen stehen: Es wird vermutet, dass die israelische Armee von Palästinensern Informationen über die Position von "Terrorzielen" erhält. Die Hamas hatte Informanten immer wieder öffentlich aufgefordert, sich zu stellen.

Israelischer Junge durch Granate getötet

In Israel starb ein vierjähriger Junge durch einen Granatenangriff aus dem Gazastreifen. Das Geschoss schlug nach Angaben der Armee in der Nähe eines Kindergartens in Sdot Negev ein.

Die Zahl der getöteten Zivilisten auf israelischer Seite stieg damit auf vier. Seit Beginn des Konfliktes Anfang Juli sind zudem mehr als 2000 Palästinenser ums Leben gekommen, die meisten von ihnen Zivilisten.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte harte Vergeltungsschläge an. Die Hamas werde einen "hohen Preis für diesen Angriff zahlen", schrieb sein Sprecher Ofir Gendelman auf dem Internetdienst Twitter. Die Armee und der Geheimdienst Schin Beth würden ihre Angriffe auf die Hamas im Gazastreifen intensivieren.

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