Gaza-Streifen:Tote bei Kämpfen zwischen Hamas und Fatah

Die Spannung zwischen der Hamas und der Fatah-Bewegung wächst. Bei Feuergefechten gab es Tote.

Die Spannung zwischen der radikalislamischen Hamas und der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wächst. Bei einem Feuergefecht zwischen Anhängern der rivalisierenden Organisationen in Gaza-Stadt wurden vier Menschen getötet, drei davon Hamas-Mitglieder.

Nach palästinensischen Medienangaben gab es insgesamt mehr als 80 Verletzte. Zu den blutigsten innerpalästinensischen Gefechten seit Monaten kam es, als Hamas-Polizisten Angehörige eines zur Fatah gehörenden Familienclans festnehmen wollten.

Angesichts der schweren Gefechte gewährte die israelische Armee rund 150 Fatah-Mitgliedern aus Gaza die Flucht ins Westjordanland über israelisches Gebiet, berichteten israelische Medien. Als Reaktion auf die Kämpfe hatten Mitglieder des bewaffneten Armes der Fatah einen Führer der Hamas im Westjordanland als Geisel genommen und mit seiner Tötung gedroht. Dieser wurde jedoch wenige Stunden später freigelassen.

Nach einem Bombenanschlag in Gaza-Stadt am 25. Juli, bei dem fünf Hamas-Mitglieder sowie ein Kind getötet worden waren, hatten Sicherheitskräfte der Hamas mehrere hundert Anhänger der Fatah in Gewahrsam genommen. Daraufhin antwortete die Palästinenserbehörde mit der Festnahme von zahlreichen Hamas-Mitgliedern im Westjordanland.

Abbas ordnete in der Nacht zum Freitag die Freilassung aller in dieser Woche festgenommenen Hamas-Mitglieder an. Nach Angaben der Hamas wurden allerdings nur vier Anhänger der Organisation aus der Haft entlassen. Darunter befand sich Muhammad Ghazal, das führende Hamas-Mitglied, das wenig später als Geisel genommen worden war.

Im Gazastreifen ließ die Hamas unterdessen zehn führende Angehörige der Fatah frei. In Haft blieb allerdings noch Sakaria al-Agha. Der höchste Fatah-Funktionär in dem von der Hamas kontrollierten Gebiet war am Freitag festgenommen worden.

Währenddessen wurden beim Einsturz eines geheimen Tunnels unter der Grenze des Gazastreifens zu Ägypten mindestens vier Palästinenser getötet und 14 weitere verletzt. Palästinensergruppen graben unterirdische Übergänge, um Waffen und Waren einzuschmuggeln.

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