Nach tödlichen Schüssen auf Israeli:Israel bombardiert Gazastreifen

Israelische Militärfahrzeuge in der Nähe des Tatorts an der Grenze zum Gazastreifen.

Israelische Militärfahrzeuge in der Nähe des Tatorts an der Grenze zum Gazastreifen.

(Foto: REUTERS)

Ein palästinensischer Scharfschütze verletzt einen israelischen Zivilisten so schwer, dass er kurze Zeit später im Krankenhaus stirbt. Er soll im Auftrag der Armee einen Grenzzaun repariert haben. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will mit "aller Härte" gegen die Attacken vorgehen.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Zivilisten hat die israelische Luftwaffe am Dienstag Ziele im von der Hamas beherrschten Gazastreifen bombadiert. Eine Armeesprecherin bestätigte die Angriffe. Nach Angaben von Augenzeugen wurden Ziele östlich der Stadt Gaza sowie im Zentrum und im Süden des Küstenstreifens angegriffen. Aus Furcht vor weiteren Angriffen räumte die Hamas die meisten ihrer Einrichtungen. Nach Angaben eines Arztes soll dabei ein palästinensisches Mädchen ums Leben gekommen sein, berichten dpa und die BBC auf ihrer Internetseite. Die Nachrichtenagentur AFP meldet, dass außerdem vier Palästinenser verletzt wurden.

Ein palästinensischer Scharfschütze hatte zuvor aus dem Gazastreifen heraus tödliche Schüsse auf einen Israeli abgefeuert. Der Zivilist habe gerade im Auftrag der Armee einen Teil des Grenzzauns repariert, sagte eine Armeesprecherin in Tel Aviv. Der Schwerverletzte wurde mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo er nach Medienberichten verstarb.

Mit aller Härte

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, der sich während des Anschlags in dem nahegelegene Grenzort Sderot aufhielt, sprach von einem "sehr schwerwiegenden Vorfall". Israel werde "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen" und hart reagieren.

Bereits kurz vor dem Anschlag hatte Netanjahu nach Angaben der Nachrichtenseite ynet gesagt: "Es hat zuletzt mehr Anschlagsversuche gegeben". Israel werde mit aller Härte gegen jeden Angreifer vorgehen, "damit jeder, der uns attackieren will, es sich vorher zweimal überlegt".

Zuletzt wurde ein Anstieg von Gewalttaten im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt verzeichnet. Am Montag verletzte ein mutmaßlich palästinensischer Täter einen Polizisten im Westjordanland mit einem Messer. Am Sonntag war in einem Stadtbus in der Nähe von Tel Aviv eine Bombe explodiert, dabei wurde allerdings niemand verletzt. Die israelische Polizei vermutet militante Palästinenser hinter der Tat.

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