Fusion von Linkspartei und WASG:Die Linke nun auch offiziell gegründet

Jetzt ist es offiziell: Nach einer schwerfälliger Geschäftsordnungsdebatte haben sich PDS und WASG zu einer neuen Partei zusammengeschlossen.

Thorsten Denkler, Berlin

Die neue Partei, "Die Linke", ist gegründet. Am späten Nachmittag votierten die 751 Delegierten bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen der 750 Delegierten auf dem Gründungsparteitag in Berliner Estrel-Hotel für den Zusammenschluss von PDS und WASG.

Tagungsleiterin Katina Schubert verkündete: "Damit ist die Partei Die Linke gegründet!" Die Delegierten nahmen das Ergebnis mit Jubel und lang anhaltendem Beifall auf. Unter den Rufen der Delegierten "Die Linke, die Linke, die Linke ist da", beglückwünschten sich die Parteivorderen Lothar Bisky, Oskar Lafontaine, Gregor Gysi und Klaus Ernst gegenseitig zur Gründung.

Der Entscheidung voran ging eine langatmige Geschäftsordnungsdebatte. Es ging etwa um die Frage, ob in der Wahlordnung die Stichwahl in bestimmten Fällen durch Münzwurf oder Streichholz ziehen ersetzt werden kann. Das Verfahren wurde abgelehnt.

Nur knapp entging der Parteitag einer längeren Unterbrechung, um einem beantragten Frauenplenum Zeit zur Besprechung geben. Einige Frauen sehen sich durch die Satzung benachteiligt.

Ein weiterer nicht ganz ernstgemeinter Antrag hatte die Forderung zum Inhalt, die Parteigründung bis zum Bau des Berliner Stadtschlosses auszusetzen. Der Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt.

Am Morgen hatten sich Lothar Bisky und Oskar Lafontaine mit programmatischen Reden als Kandidaten für den Parteivorsitzenden vorgestellt. Es wird erwartet, dass beide mit großer Mehrheit von den Delegierten gewählt werden.

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