Frust über Parteiführung:CDU-Mitglieder gründen "Wahlalternative 2013"

Die CDU ist nicht länger ihre politische Heimat: Aus Enttäuschung über den Weg ihrer Partei organisieren unzufriedene Mitglieder die"Wahlalternative 2013". Bei der Wahl im nächsten Jahr will sich der Verein sogar einer anderen konservativen Partei anschließen.

Sie haben kein Vertrauen mehr in die Führung ihrer Partei und wünschen sich eine andere Politik: Wie die Zeitung Die Welt berichtet, haben enttäuschte Anhänger der CDU die politische Gruppierung "Wahlalternative 2013" gebildet.

Zur Gründung hätten der frühere Staatssekretär und Zeitungsherausgeber Alexander Gauland, der Hochschullehrer und Ökonom Bernd Lucke, das Bundesvorstandsmitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung, Gerd Robanus, und der Journalist Konrad Adam aufgerufen. Die Wahlalternative sei keine eigenständige Partei, sondern sehe sich als Angebot an all jene, die mit der Euro- und Europapolitik der Bundesregierung hadern.

Die Kritik an der Bundesregierung ist harsch. Die Republik sei in der schwersten Krise ihrer Geschichte, heißt es im Gründungsaufruf des Vereins. Gauland warf den etablierten Parteien vor, sie fürchteten sich, antieuropäisch oder deutsch-national zu erscheinen, zudem kritisiert er den Verlust des konservativen Profils der CDU. "Wir sind unfähig, nationale Interessen zu formulieren", sagte er.

Drei Ziele habe sein Verein: Deutschland soll nicht mehr für die Schulden fremder Staaten eintreten, das Euro-Währungsgebiet soll aufgegeben werden und bei der Abtretung wesentlicher Hoheitsrechte müsse es eine vorherige Volksabstimmung geben. In der CDU sehe Gauland keine Möglichkeit, das Thema Geldrettung statt Euro-Rettung voranzubringen.

Da die Wahlalternative als Verein gegründet wurde, kann sie nicht an der Bundestagswahl teilnehmen. Man strebe daher eine Kooperation mit einer Partei an, die ihre Ziele teile: den Freien Wählern. Die Partei will im kommenden Jahr erstmals auf Bundesebene zur Wahl antreten. Lucke zufolge habe die Wahlalternative bereits 3000 Unterstützer. Unter ihnen sei der frühere BDI-Chef Hans-Olaf Henkel, der bereits die Freien Wähler unterstütze. Auch der Staatsrechtler Karl Albrecht Schachtschneider und der Volkswirt Joachim Starbatty beteiligen sich an dem Verein.

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