Friedensnobelpreis:Nominierte Weltverbesserer

Vom Popstar bis zur Hilfsorganisation: Jedes Jahr werden zahlreiche Kandidaten für den Friedensnobelpreises gehandelt. Manche sind neu dabei, andere Dauernominierte. Ein Überblick in Bildern.

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Friedensnobelpreis, Barack Obama, AP

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Das Nobelpreis-Komitee teilt mit, es gebe dieses Jahr 205 Kandidaten aus der ganzen Welt. So wurden 33 Organisationen und 172 Einzelpersonen vorgeschlagen. Eine dieser Personen: Barack Obama. Noch nicht lange im Amt, fällt der US-Präsident durch seine Bemühungen auf, Konflikte - sofern möglich - auf die diplomatische Art zu lösen. Aber wird es Obama auch? Nach einer ersten Runde blieben zwölf Namen übrig.

Friedensnobelpreis Nicolas Sarkozy, AP

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Eigentlich dürften die Kandidaten gar nicht bekannt sein, denn das Nobel-Komitee hält die Listen mit den Nominierungen 50 Jahre lang geheim. Es ist aber möglich, dass die Namen von Vorschlagenden preisgegeben werden. So wurde bekannt, dass neben Obama noch weitere Staatschefs nominiert sind: zum Beispiel Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy...

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Friedensnobelpreis Silvio Berlusconi, Reuters

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... oder Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Für den eher durch Frauengeschichten, Politaffären und Partys als durch weltverbessernden Eifer bekannten Milliardär werben Verehrer auf einer extra dafür eingerichteten Homepage. Die Initiative geht auf einen Politiker aus Berlusconis Partei "Volk der Freiheit" zurück, der seine Unterstützung unter anderem damit begründet, Berlusconi habe für ein entspannteres Verhältnis zwischen Italien und Libyen gesorgt.

Mit dem Urteil des italienischen Verfassungsgerichts, wonach Berlusconis Immunität entfällt und er in zwei anstehenden Prozessen angeklagt werden kann, dürfte sich die Sache mit dem Osloer Preis vollends erledigt haben. Aber nicht nur Politiker dürfen Kandidaten für den Friedensnobelpreis vorschlagen,...

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Friedensnobelpreis Helmut Kohl, Reuters

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... sondern auch ehemalige Preisträger oder Mitglieder von Organisationen, die den Nobelpreis erhalten haben. Zusätzlich dürfen Professoren und Universitäts-Rektoren sowie das Norwegische Nobel-Komitee selbst Kandidaten vorschlagen. "Die namhaften Staats- und Regierungschefs werden eigentlich immer nominiert", berichtet Geir Lundestad, Chef des Nobel-Instituts in Oslo.

Aber auch Politiker außer Dienst sind regelmäßig Anwärter auf den Preis. Bestes Beispiel: der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl steht seit der Wiedervereinigung Jahr um Jahr auf der Kandidatenliste. Jetzt schlug EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso ihn wegen seiner Verdienste um die deutsche Einheit und Europas Einigung vor.

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Friedensnobelpreis EU-Flagge, dpa

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Stichwort EU: Die Europäische Union ist dieses Jahr selbst als Institution nominiert. Der neue Präsident der Nobelpreis-Jury, Norwegens Ex-Ministerpräsident und Außenminister Thorbjörn Jagland, sprach von der EU als "erfolgreichem Friedensprojekt".

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Friedensnobelpreis SOS Kinderdorf, Reuters

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Auch von Organisationen wie der "Koalition für das Verbot von Streubomben" (Cluster Munitions Coalition) oder dem Dachverband der SOS-Kinderdörfer heißt es, sie seien nominiert.

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Friedensnobelpreis Bono, AFP

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Ansonsten ist die Kandidatenliste ähnlich bunt wie in den vergangenen Jahren. Das Spektrum reicht vom Menschenrechtler bis zum Popstar. So darf natürlich auch Bono nicht fehlen: Der Sänger der irischen Rockband U2 ist wie Helmut Kohl ebenfalls nicht zum ersten Mal nominiert.

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Friedensnobelpreis Rebiya Kadeer, AFP

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Häufig heißt es, dass die Chancen von Kandidaten schwinden, je prominenter sie seien und desto mehr Werbung für sie gemacht würde. Dieses Jahr kamen Gerüchte auf, der Friedensnobelpreis werde an chinesische Regimekritiker gehen. Ob die schon mehrmals vorgeschlagene Exil-Uigurin Rebiya Kadeer wieder nominiert ist, ist nicht bekannt.

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Friedensnobelpreis Hu Jia, AFP

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Sicher ist jedoch, dass der chinesische Dissident Hu Jia Kandidat ist. Im April 2008 war er zu dreieihnhalb Jahren Haft verurteilt worden, da er offen Menschenrechtsverletzungen in der Volksrepublik anprangerte.

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(sueddeutsche.de/dpa/afp/jhh)

Friedensnobelpreis Wei Jingsheng, AFP

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Auch Wei Jingsheng wird immer wieder genannt. Er ist einer der bedeutensten politischen Dissidenten Chinas. Immer wieder forderte er mehr Demokratie für sein Land - und musste deswegen 17 Jahre seines Lebens in Haft verbringen. Heute kämpft er von den USA aus für die Demokratisierung seiner Heimat.

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Friedensnobelpreis Piedad Cordoba, AFP

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Der Direktor des Osloer Friedensinstitut, Kristian Berg Harpviken, tippt auf Piedad Cordoba aus Kolumbien: Sie könnte für ihre Rolle als Vermittlerin nominiert sein. Gemeinsam mit dem venezolanischen Präsidenten Hugo Chávez verhandelte die Senatorin mit Rebellen der kolumbischen Guerillabewegung Farc (Fuerzas Armadas Revolucionarias de Colombia) über die Freilassung von Geiseln. Unter den Entführten war auch...

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Friedensnobelpreis Ingrid Betancourt, Reuters

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...Ingrid Betancourt. Die franco-kolumbianische Politikerin steht selbst auf der Liste. Sie trat 2002 bei den Präsidentschaftswahlen in Kolumbien an und wollte gegen die Korruption in ihrem Land vorgehen. Dann entführten sie Rebellen Farc und hielten sie sechs Jahre lang als Geisel.

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Friedensnobelpreis Denis Mukwege, AFP

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Der Kongolese Denis Mukwege ist Gründer und Leiter eines Krankenhauses in der Demokratischen Republik Kongo. Zusammen mit Unicef gründete er eine Entbindungsstation. Außerdem hilft er Frauen mit Aids und Opfern sexueller Gewalt. Nachdem er 2008 den Menschenrechtspreis der UN erhielt, ist er dieses Jahr für den Friedensnobelpreis nominiert. Ebenfalls aus Afrika stammt ...

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Friedensnobelpreis

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... Morgan Tsvangirai. In Zimbabwe hat er als Oppositionspolitiker einen erbitterten Kampf gegen Robert Mugabe geführt. Bei den Wahlen 2008 trat er gegen ihn an. Eigenen Angaben zufolge habe er die Wahl gewonnen - die umstrittenen offiziellen Ergebnisse wiesen jedoch Mugabe als Wahlsieger aus. Nach langen Verhandlungen einigten sich die Politiker auf eine Einheitsregierung.

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Friedensnobelpreis Sima Samar, dpa

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Weitere mögliche Preisträger finden sich auch in der islamischen Welt: Die Afghanin Sima Samar engagiert sich seit Jahren für Menschenrechte und Demokratie in ihrem Land. Sie setzte sich unter anderem für den Bau eines Krankenhauses nur für Frauen ein sowie für die medizinische Versorgung afghanischer Flüchtlinge in Pakistan. Samar leitet derzeit die Afghanische Unabhängige Menschenrechtskommission und ist UN-Sonderbeauftragte für Darfur.

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Friedensnobelpreis Ghazi bin Muhammad, Reuters

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Der jordanische Prinz Ghazi bin Mohammed wird ebenfalls als Kandidat gehandelt. Der Philosophieprofessor tritt für den Dialog zwischen den Religionen ein. Der Prinz berät nicht nur den jordanischen König Abdallah II. in Religionsfragen, sondern gilt auch als direkter Nachfahre des Propheten Mohammed.

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