Frankreich:Terror-Anschuldigungen lösen Eklat im Parlament aus

Frankreichs Innenminister Manuel Valls hat die Vorgängerregierung für die jüngsten Terrorakte in Frankreich verantwortlich gemacht und damit einen Eklat in der Nationalversammlung ausgelöst. Saaldiener mussten einen Abgeordneten der bürgerlich-rechten Oppositionspartei UMP davon abhalten, auf den Sozialisten Valls loszugehen. Parlamentspräsident Claude Bartolone brach die Sitzung ab.

Manuel Valls Frankreich

Sorgte mit seinen Anschuldigungen für einen Eklat im französischen Parlament: Innenminister Manuel Valls. 

(Foto: AFP)

Frankreichs Innenminister Manuel Valls hat die Vorgängerregierung für die jüngsten Terrorakte in Frankreich verantwortlich gemacht und damit einen Eklat in der Nationalversammlung ausgelöst. Saaldiener mussten einen Abgeordneten der bürgerlich-rechten Oppositionspartei UMP davon abhalten, auf den Sozialisten Valls loszugehen. Parlamentspräsident Claude Bartolone brach die Sitzung ab.

Valls hatte mit seinen Anschuldigungen auf Oppositionskritik an der hohen Kriminalitätsrate reagiert. "Die Rückkehr des Terrorismus in diesem Land, das seid Ihr", sagte er in einer Parlaments-Fragestunde und warf der Vorgängerregierung unter Präsident Nicolas Sarkozy vor, Polizeistellen abgebaut und überflüssige Gesetze erlassen zu haben.

Präsident François Hollande kritisierte den Streit: "Der Kampf gegen den Terrorismus sollte alle demokratischen Kräfte in der Politik einen", sagte er bei einer Pressekonferenz im Élyséepalast. Im März hatte der Islamist Mohamed Merah in Frankreich die schlimmsten Terroranschläge seit Jahren verübt und insgesamt sieben Menschen im Großraum Toulouse erschossen, darunter drei Kinder und einen Lehrer an einer jüdischen Schule. Jüngst wurde eine islamistische Terrorzelle aufgedeckt, die in Frankreich offensichtlich im großen Stil Sprengstoff-Anschläge auf jüdische Einrichtungen plante.

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