Nach Angaben der Veranstalter gingen am Dienstag allein in Paris und Marseille jeweils 200 000 Menschen auf die Straßen.
Vor allem von Paris aus in Richtung Norden und nach Südostfrankreich ist weiterhin mit erheblichen Zugausfällen zu rechnen. Dagegen soll sich die Lage im Fernverkehr "deutlich verbessern".
Premierminister Jean-Pierre Raffarin beteuerte, die Renten-Reform sei "eine Frucht des gesellschaftlichen Dialoges".
Die Reform sieht vor allem längere Einzahlungen für Beamtenpensionen vor. Damit soll das französische Solidar-System angesichts höherer Lebenserwartung und sinkender Beschäftigtenzahlen gerettet werden.
Die Renten-Beratungen in der Nationalversammlung dürften mindestens zwei Wochen dauern. Am 30. Juni soll auch der Senat, die zweite Parlamentskammer, über die Reform beraten.
Bei der Bahngesellschaft SNCF fuhr durchschnittlich nur jeder dritte fahrplanmäßige Zug. Ausfälle und Verspätungen trafen sowohl TGV-Hochgeschwindigkeitszüge als auch Regionalverbindungen.
In der Pariser Region bildeten sich durch den zusätzlichen Autoverkehr zwischenzeitlich Staus von Hunderten Kilometern Länge.
Gefahr für das Abitur
An den Schulen streikte mindestens ein Sechstel der Beschäftigten, nach Angaben der Gewerkschaften sogar bis zu 60 Prozent. Viele Abiturienten fürchteten um die am Donnerstag beginnenden Abschlussprüfungen.
Parallel zur Renten-Debatte versucht daher ein Runder Tisch, die Streik-Gefahr vom Abitur abzuwenden.
(sueddeutsche.de/AFP/dpa)