Frankreich:Minister: Erneut Anschlag in Frankreich vereitelt

  • Frankreich hat nach Angaben von Innenminister Cazeneuve erneut einen Anschlag vereitelt.
  • In der Nähe von Orléans seien Angriffe auf Einrichtungen von Militär, Gendarmerie und Polizei geplant gewesen.
  • Die beiden Festgenommenen seien zwischen 20 und 24 Jahre alt und hätten marokkanische und togoische Wurzeln.

Ein Festgenommener sei polizeibekannt

Der französische Geheimdienst hat offenbar einen Anschlag auf Einrichtungen von Militär, Gendarmerie und Polizei nahe der Stadt Orléans verhindert, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve. Wie der Minister weiter mitteilte, wurden am vergangenen Samstag zwei junge Männer festgenommen, die einen Anschlag auf "Vertreter der Staatsgewalt" geplant haben sollen. Der Inlandsgeheimdienst DGSI habe die Pläne jedoch vereitelt, sagte Cazeneuve weiter.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um zwei Franzosen im Alter zwischen 20 und 24 Jahren. Der 24-Jährige sei polizeibekannt. Nach Informationen aus Polizeikreisen in Paris haben die beiden jungen Männer marokkanische und togoische Wurzeln.

Cazeneuve zufolge hatten die beiden Verdächtigen Kontakt zu einem französischen Dschihadisten in Syrien. Ob er der Auftraggeber des Attentats war, ist noch unklar. Einer der beiden Verdächtigen habe die Anschlagspläne gestanden. Sie richteten sich demnach gegen Soldaten, Polizisten und andere "Vertreter des Staates".

Frankreich schon seit Jahren im Visier

Frankreich ist schon seit Jahren im Visier von Islamisten, unter anderem wegen seiner Militäreinsätze in Mali und gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Beim schwersten Anschlag in der Geschichte Frankreichs hatten Islamisten am 13. November bei nahezu zeitgleichen Attacken auf die Konzerthalle Bataclan, eine Reihe von Bars und Restaurants und die Fußballarena Stade de France in Paris 130 Menschen getötet und etwa 350 weitere verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich der IS.

Immer wieder hatten Islamisten in Frankreich auch Soldaten attackiert. So erschoss der Islamist Mohamed Merah im März 2012 in Südfrankreich drei Soldaten, bevor er drei Schüler und einen Lehrer einer jüdischen Schule ermordete.

Mit Blick auf die Weihnachtstage will Frankreich besonders strikte Sicherheitsregeln für Kirchen und Gotteshäuser durchsetzen. "Es wird alles getan, damit die Sicherheit gewährleistet ist", sagte Cazeneuve in Paris während eines Treffens mit Repräsentanten der verschiedenen Glaubensrichtungen. Die Präfekturen sollen in enger Abstimmung mit lokalen Vertretern der Religionen die Sicherheitsvorkehrungen festlegen. Ähnlich wie bei anderen Veranstaltungen werden unter anderem Kontrollen an den Eingängen empfohlen.

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