Frankreich:Krawalle bei Demonstrationen

Ausschreitungen am Rande von Kundgebungen gegen die Arbeitsrechtsreform lösen eine Debatte über Demonstrationsfreiheit aus.

Schwere Ausschreitungen am Rande von Demonstrationen gegen eine Arbeitsrechtsreform haben in Frankreich eine heftige Debatte ausgelöst. Premierminister Manuel Valls forderte die Gewerkschaften auf, Kundgebungen besser zu sichern und Randale zu verhindern. Konservative Politiker forderten am Freitag Demonstrationsverbote. Junge Demonstranten hatten sich am Donnerstag Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. 78 Beamte wurden verletzt, es gab mehr als 200 Festnahmen. Gegen die Pläne des sozialistischen Staatschefs François Hollande für eine Lockerung des Arbeitsrechts gingen den Behörden zufolge landesweit 170 000 Menschen auf die Straßen, die Veranstalter sprachen von 500 000 Teilnehmern. Am Rande der Protestzüge kam es in einer Reihe von Städten zu Ausschreitungen: Vermummte Randalierer warfen Steine und Flaschen auf die Polizei, die mit Tränengas und Schlagstöcken vorging. Premierminister Valls verurteilte noch am Donnerstagabend über den Kurznachrichtendienst Twitter die "Gewalt einer verantwortungslosen Minderheit". Auch die Gewerkschaften verurteilten die Gewalt. Die Zusammenstöße würden sich aber "außerhalb der Demonstrationen" abspielen, sagte der Chef der Gewerkschaft Force Ouvrière, Jean-Claude Mailly.

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