In der Scheinbeschäftigungsaffäre um den französischen Präsidentschaftskandidaten François Fillon hat die Justiz nun auch ein Ermittlungsverfahren gegen dessen Ehefrau eingeleitet. Das berichten mehrere Nachrichtenagenturen unter Berufung auf Justizkreise. Penelope Fillon wird demnach unter anderem der Beihilfe zur Hinterziehung von Staatsgeldern verdächtigt.
Die gebürtige Britin war jahrelang als parlamentarische Mitarbeiterin für ihren Mann und dessen Nachfolger in der Nationalversammlung angestellt gewesen und wurde entsprechend bezahlt. Nach Angaben Fillons geht es abzüglich der Sozialbeiträge um etwa 680 000 Euro. Es fehlen jedoch Belege, dass sie auch tatsächlich arbeitete. Die Justiz prüft, ob es sich um eine Scheinbeschäftigung handelte. In der Affäre geht es zudem um eine Beschäftigung von Penelope Fillon beim Magazin La Revue des Deux Mondes. Auch hier besteht der Verdacht einer Scheinbeschäftigung.
François Fillon war in der Affäre bereits Mitte März formell beschuldigt worden. Auch gegen einen seiner Vertrauten, den früheren konservativen Abgeordneten Marc Joulaud, läuft ein Ermittlungsverfahren.
Die Vorwürfe belasten Fillons Wahlkampf seit Wochen schwer. Der 63-jährige Konservative hält bisher aber an seiner Kandidatur fest und spricht von einer politischen Kampagne gegen ihn. Zuletzt beschuldigte er den französischen Präsidenten François Hollande, der Presse Dokumente über ihn zuzuspielen.