Frankreich:Die süße Rache des François Fillon

Im Wettbewerb um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner stimmen die Franzosen überraschend für den Mann, den Nicolas Sarkozy als "armen Kerl" demütigte. Nun siegt der Ex-Premier über seinen Spötter.

Von Leo Klimm, Paris

Die jugendlichen Unterstützer wähnen ihn schon am Ziel. "Fillon président, Fillon président!", skandieren sie euphorisiert, als ihr Held am späten Sonntagabend in die Wahlkampfzentrale am Pariser Boulevard Saint-Germain kommt. François Fillon ist nicht euphorisch. Zumindest lässt er sich nichts anmerken. Der Mann, der soeben Frankreichs politische Landschaft umgepflügt hat, zeigt sich gefasst, wie immer. Der Seitenscheitel sitzt, wie immer. In gesetzten Worten, wie immer, spricht er von dem Willen, Staatspräsident zu werden. "Ich gehe mit Ruhe und Ernst meinen Weg, ich habe ein klares und starkes Projekt, ich weiche nicht ab", sagt der Ex-Premierminister. Nur für einen kurzen Moment lässt er erkennen, wie er sich fühlt: Wie die belgische Motorsport-Legende Jacky Ickx beim 24-Stunden-Rennen in Fillons Heimatstadt Le Mans 1969. "Ickx startete als Letzter - und kam als Sieger an."

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