Forsa-Umfrage:Wahlkampf langweilt Deutsche

Die Mehrheit der Deutschen glaubt laut einer Erhebung, dass Union und FPD die Wahl gewinnen. Dabei wissen viele nicht einmal, wann der Urnengang stattfindet.

Fünfeinhalb Wochen vor der Bundestagswahl hat eine Forsa-Umfrage eine klare Mehrheit für CDU/CSU und FDP ergeben. Trotz leichter Verluste der Unionsparteien kommen diese derzeit zusammen mit den Liberalen auf 50 Prozent. Damit liegen sie fünf Prozentpunkte vor SPD, Grünen und Linkspartei.

Forsa-Umfrage: Könnten laut Forsa-Umfrage künftig gemeinsam regieren: FDP-Chef Guido Westerwelle und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Könnten laut Forsa-Umfrage künftig gemeinsam regieren: FDP-Chef Guido Westerwelle und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

(Foto: Foto: dpa)

Derzeit würden sich 37 Prozent der Wähler für die CDU/CSU entscheiden - ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Die FDP bleibt bei 13 Prozent, was für eine schwarz-gelbe Koalition eine Mehrheit von exakt 50 Prozent bedeuten würde.

Die SPD liegt laut Forsa bei 22 Prozent - gegenüber der letzten Umfrage ein Zuwachs um einen Punkt. Unverändert zwölf Prozent der 2506 Befragten wollen bei den Grünen ihr Kreuz machen und elf Prozent bei der Linkspartei.

Die Mehrheit der Befragten würde Angela Merkel wählen

Könnten die Bürger ihren Kanzler direkt wählen, würden sich laut der Umfrage 56 Prozent für Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) entscheiden und 20 Prozent für SPD-Spitzenkandidat Frank-Walter Steinmeier.

Für die Kanzlerin bedeutet das ein Minus von einem Punkt gegenüber der Vorwoche, für den Außenminister ein Plus von zwei Prozentpunkten.

An eine erfolgreiche Aufholjagd der SPD glauben nur noch 17 Prozent der Befragten. Die weit überwiegende Mehrheit von 79 Prozent hält es dagegen nicht mehr für möglich, dass die Sozialdemokraten den Rückstand zur Union bis zur Bundestagswahl am 27. September wettmachen können.

Etwas optimistischer sind die SPD-Anhänger, von denen mit 32 Prozent fast ein Drittel noch an den Sieg ihrer Partei glaubt.

Bürger empfinden Wahlkampf als langweilig

Eine weitere Umfrage ergab, dass 84 Prozent der Bürger den Wahlkampf als langweilig empfinden. Die Mehrheit der 1101 befragten Wahlberechtigten einer anderen Erhebung lässt er bislang kalt.

Auf die Frage, wie sie den bisherigen Verlauf des Wahlkampfs empfinden, antworteten 38 Prozent mit "überhaupt nicht interessant und spannend", 46 Prozent mit "weniger interessant und spannend".

Als "weitgehend interessant und spannend" beurteilten ihn acht Prozent der Befragten. Lediglich ein Prozent hält ihn für "sehr interessant und spannend", sieben Prozent machten keine Angabe oder antworteten mit "weiß nicht".

Viele Wahlberechtigten wissen auch nicht, wann die Wahl überhaupt stattfindet. Die Frage "Können Sie mir sagen, wann in diesem Jahr die Bundestagswahl stattfindet?" konnten bei einer anderen Umfrage 48 Prozent der Befragten nicht oder nur falsch beantworten.

Verlangt war dabei nicht das genaue Datum, der 27. September. Als richtig gezählt wurde auch die Antwort "in wenigen Wochen" oder "irgendwann im September".

Die korrekte Antwort wurde von 52 Prozent der Befragten gegeben. Besonders uninformiert waren Schüler und Studenten, von denen fast drei Viertel (72 Prozent) nicht sagen konnten, wann die Wahl ist. Andererseits hatten 64 Prozent der befragten Rentner die richtige Antwort parat.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: