Forderung an Nationalen Sicherheitsrat:CIA plant Ausweitung der Drohnen-Angriffe in Jemen

Der US-Geheimdienst CIA will einem Zeitungsbericht zufolge die Drohnen-Angriffe gegen Verstecke von mutmaßlichen Terroristen in Jemen verstärken. Solche Attacken sollen auch dann möglich sein, wenn die Identität der Zielpersonen nicht geklärt ist.

Die CIA will einem Zeitungsbericht zufolge ihre Drohnen-Angriffe gegen Verstecke von mutmaßlichen Terroristen in Jemen verstärken. Der US-Geheimdienst warte derzeit auf eine entsprechende Genehmigung des Nationalen Sicherheitsrates, berichtet die Washington Post.

USA setzen ferngesteuerte Kampfdrohnen in Libyen ein

US-Drohne vom Typ MQ-1 Predator über Libyen im vergangenen Jahr: Die USA wollen die Angriffe mit unbemannten Fluggeräten in Jemen nun ausweiten.

(Foto: dpa)

Die Ziele der Angriffe mit unbemannten Kampfflugzeugen sollen demnach auf Grundlage von Geheimdienstberichten ausgewählt werden. Solche Attacken sollen dem Bericht zufolge auch dann möglich sein, wenn die Identität der Zielpersonen nicht geklärt ist - genügen soll stattdessen "verdächtiges Verhalten" wie das Verladen explosiven Materials oder der Besuch bekannter Al-Qaida-Gebäude.

Innerhalb der Regierung von Präsident Barack Obama gebe es aber wegen der möglichen zivilen Opfer bei den Angriffen Vorbehalte gegen eine Ausweitung dieser Einsätze. So war im September 2011 durch einen Drohnenbeschuss der radikalislamische Prediger Anwar al-Awlaki getötet worden, ein Top-Funktionär der jemenitischen al-Qaida. Wenige Tage später war auch dessen 16-jähriger Sohn ums Leben gekommen - sein Großvater beharrt darauf, dass der Jugendliche al-Qaida nicht angehört habe und lediglich seinen Vater habe suchen wollen.

Geheimer Stützpunkt auf der Arabischen Halbinsel

Laut Washington Post fliegt die CIA seit vergangenem Jahr von einem geheimen Stützpunkt auf der Arabischen Halbinsel Drohnenangriffe auf mutmaßliche Verstecke von Al-Qaida-Kämpfern in Jemen. In den vergangenen vier Monaten soll es mindestens acht solcher Einsätze gegeben haben.

In der Grenzregion zwischen Pakistan und Afghanistan, die als Rückzugsort für Kämpfer der Taliban und von al-Qaida gilt, bekämpfen die USA Terroristen bereits regelmäßig mit Drohnen-Angriffen. Washington befürchtet aber auch Anschläge von Rebellen aus Somalia oder Jemen.

Am Wochenende waren bei Angriffen mutmaßlicher Al-Qaida-Kämpfer im Süden Jemens nach Behördenangaben mindestens 19 Menschen getötet worden. Militante, die um die Kontrolle der Stadt Laudar kämpften, wurden am Sonntag für Anschläge mit sieben Toten verantwortlich gemacht. Bereits am Samstag hatten Mitglieder von al-Qaida nach Angaben aus Sicherheitskreisen einen Kontrollposten im Süden des Landes angegriffen und vier Soldaten getötet.

Beim Angriff einer US-Drohne waren unterdessen nach jemenitischen Angaben südlich von Sanaa sieben mutmaßliche Al-Qaida-Mitglieder getötet worden. Die unbemannte Drohne habe am Samstag ein Fahrzeug in der Region Bajda getroffen, mit dem Aufständische auf dem Weg in die Unruheprovinz Abjan gewesen seien, verlautete aus jemenitischen Militärkreisen. Al-Qaida brachte während der politischen Unruhen vergangenes Jahr weite Teile im Süden des Landes unter ihre Kontrolle.

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