Flugzeugattentat von Detroit:Al-Qaida bekennt sich zu Anschlagsversuch

Das Terrornetzwerk al-Qaida hat sich in einer Internet-Erklärung zu dem Anschlag auf das US-Passagierflugzeug bekannt. Es habe sich um eine Vergeltungsaktion gehandelt.

Das Terrornetzwerk al-Qaida auf der Arabischen Halbinsel hat sich zu dem versuchten Anschlag auf ein US-Passagierflugzeug vom Freitag bekannt. Das berichteten die auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierten US-Unternehmen IntelCenter und SITE. Es handele sich um Vergeltung für eine US-Aktion gegen die Organisation im Jemen, hieß es in einer im Internet veröffentlichten Erklärung.

Flugzeugattentat von Detroit: Das Terrornetzwerk al-Qaida hat sich in einer Interneterklärung zu dem Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug bekannt. In dem Schreiben wurde laut IntelCenter auch ein Bild des Attentäters veröffentlicht.

Das Terrornetzwerk al-Qaida hat sich in einer Interneterklärung zu dem Anschlagsversuch auf ein US-Flugzeug bekannt. In dem Schreiben wurde laut IntelCenter auch ein Bild des Attentäters veröffentlicht.

(Foto: Foto: Reuters)

Dabei bezieht sich die Gruppe offenbar auf einen Angriff vom 17. Dezember, bei dem nach jemenitischen Angaben etwa 30 Kämpfer getötet worden waren. Zudem rief der Al-Qaida-Ableger dazu auf, die Mitarbeiter westlicher Botschaften in der Region in einem "totalen Krieg gegen die Kreuzzügler" zu töten.

Indem er mit Sprengstoff alle Sicherheitsschranken passiert habe, habe der Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab "den großen Mythos des US-Geheimdienstes" zerschlagen, heißt es laut SITE in dem Bekennerschreiben von al-Qaida auf der arabischen Halbinsel. Laut IntelCenter wurde mit dem Schreiben auch ein Foto des Attentäters veröffentlicht.

Der 23-jährige Nigerianer Umar Farouk Abdulmutallab habe sich mit Mitgliedern der Organisation abgesprochen. Al-Qaida erklärte, der 23-Jährige habe Sprengstoff verwendet, der von Mitgliedern der Organisation hergestellt worden sei.

Der 23-jährige Nigerianer hatte am Freitag im Landeanflug auf Detroit versucht, den Airbus mit 290 Menschen an Bord mit dem hochexplosiven Sprengstoff PETN in die Luft zu sprengen. Den Sprengstoff hatte der Täter an seinem Körper getragen. Nach seiner Festnahme hatte Abdulmutallab gesagt, er sei in einem Trainingslager der al-Qaida im Jemen ausgebildet worden. Dort habe er auch den Sprengstoff erhalten sowie genaue Anweisungen, wie und wann er ihn einsetzen sollte.

Drei Tage nach dem vereitelten Anschlag hat sich US-Präsident Barack Obama erstmals persönlich zu dem Vorfall geäußert und einen entschlossenen Kampf gegen den Terrorismus zugesagt. Seine Regierung werde "nicht ruhen", bis nicht alle Verantwortlichen für den Anschlagsversuch am Freitag gefunden und zur Rechenschaft gezogen seien, sagte Obama am Montag an seinem Weihnachtsurlaubsort auf Hawaii.

Zugleich habe er sein Nationales Sicherheitsteam angewiesen "weiterhin jene unter Druck zu setzten, die unser Land angreifen wollen". Die USA würden "jedes Element unserer Macht als Nation" nutzen, um Extremisten zurückzuschlagen, die die USA bedrohen - "ob sie aus Afghanistan oder Pakistan, dem Jemen oder Somalia sind, oder von wo auch immer sie Attacken auf US-Boden planen".

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