Flüchtlingsstrom nach Lampedusa:"Wir stehen vor dem Kollaps"

Der Flüchtlingsstrom aus Nordafrika reißt nicht ab: Mittlerweile befinden sich auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa mehr Flüchtlinge als Einwohner. Die Politik ist mit der Lage überfordert, das UN-Flüchtlingshilfswerk schlägt Alarm.

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Überfahrt in den Tod: Bei schwerem Sturm sind wahrscheinlich bis zu 250 Flüchtlinge auf dem Weg von Libyen zur italienischen Insel Lampedusa ums Leben gekommen. Das gekenterte Fischerboot war in der Nacht zum Mittwoch mit rund 300 Menschen an Bord unterwegs. Die Tragödie rückt das Flüchtlingsdrama, das sich seit Wochen auf der kleinen italienischen Insel abspielt, einmal mehr in den Fokus der Aufmerksamkeit.

Migrants arrive to Italian island of Lampedusa

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Seit in den Ländern Nordafrikas Unruhen ausgebrochen sind, kommen fast täglich Flüchtlinge im Hafen der Insel an. Häufig in tiefer Nacht, ...

Schiffbruch vor Lampedusa

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... oft in heillos überfüllten kleinen Booten.

People fleeing the unrest in Tunisia stand in line on the wharf after arriving at Lampedusa

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Seit Beginn des Jahres sind mehr als 18.000 Flüchtlinge auf der nur 4500 Einwohner zählenden Insel eingetroffen.

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Das UN-Flüchtlingshilfswerk nennt die Lage unerträglich und drängt die Europäische Union, Italien bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus Nordafrika beizustehen.

Immigrants arrive at the Italian island of Lampedusa

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Auf Lampedusa geht mittlerweile auch die Angst vor Infektionskrankheiten um. Die hygienischen Bedingungen sind mangelhaft. Es fehle an Wasser zum Waschen und frischer Kleidung, beklagte Bürgermeister Bernardino De Rubeis.

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Bürgermeister De Rubeis ist mit der Lage überfordert. "Wir stehen vor dem Kollaps und können nicht mehr die öffentliche Ordnung, Sicherheit und Hygiene garantieren", sagte er im italienischen Fernsehen. Ohne einen Weitertransfer der Flüchtlinge, könne die Insel keine neuen Menschen mehr aufnehmen. Das Foto zeigt De Rubeis am Flughafen von Lampedusa bei der Ankunft von Marine Le Pen, Chefin der französischen Front National.

Italian island of Lampedusa immigrants crisis

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Lampedusa hat zwei Aufnahmelager für Neuankömmlinge und vor kurzem noch zusätzlich eine ehemalige Militärbasis als provisorisches Flüchtlingslager eingerichtet. Dennoch reicht der Platz nicht.

People fleeing the unrest in Tunisia rest after arriving on the southern Italian island of Lampedusa

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Tausenden Migranten bleibt nichts anderes übrig, als die Nacht auf der Straße zu verbringen. Das UN-Flüchtlingshilfswerk forderte, dass das Aufnahmezentrum in ein Durchgangslager umgewandelt werden müsse.

People who fled the unrest in Tunisia protest against conditions on the southern Italian island of Lampedus

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Einwohner der Insel protestieren schon länger gegen die Flüchtlingsströme. Aber auch einige Migranten, wie auf dem Foto zu sehen, machten ihren Unmut über die überfüllten Auffanglager lautstark Luft.

Italian Premier Silvio Berlusconi visits Lampedusa

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Vor kurzem besuchte auch Italiens Premier Berlusconi die Insel. Er versprach den Einwohnern, die Insel binnen weniger Tage von den Migranten zu befreien: "Lampedusa wird wieder zum Paradies werden", sagte er.

Migrants arrive to Italian island of Lampedusa

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Nach der Flüchtlingskatastrophe vom Mittwoch aber war die Insel vor allem ein Ort der Trauer und Bestürzung.

© sueddeutsche.de/beu/afis
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