Flüchtlingsdebatte:Was für eine Nation

Selbst Menschen, die ernst zu nehmen sind, empfehlen als Rezept gegen die Flüchtlingskrise, erst einmal an die nationalen Interessen zu denken. Sie verwechseln da etwas.

Von Joachim Käppner

Die EU versteht sich als stolzes gemeinsames Haus. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), fand diese Woche bei den fruchtlosen Verhandlungen über die Flüchtlinge ein weniger schmeichelhaftes Bild. Europa erinnerte ihn an einen "wild gewordenen Hühnerhaufen". Der Grund: "zu viele nationale Interessen." Es gibt Länder, die es für ihr Interesse halten, gar keine Flüchtlinge oder nur sehr wenige aufzunehmen, und das Gros dieser Menschen nach Deutschland weiterzuschicken. Zugleich empfehlen hierzulande nicht nur die üblichen Schreihälse, sondern auch ernst zu nehmende Leute genau diese Haltung als Rezept gegen die Flüchtlingskrise: zurück zur Nation, zurück zu nationalen Interessen.

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