Flüchtlinge:Tote bei Untergang vor Libyen

Mindestens 30Menschen sind beim Untergang eines Fluchtboots im Mittelmeer gestorben. Die Zahl der Opfer könnte aber deutlich steigen.

Vor der libyschen Küste ist am Donnerstag ein Schiff mit 200 Flüchtlingen an Bord gesunken, mindestens 30 von ihnen seien ums Leben gekommen, meldeten italienische Medien unter Berufung auf die libyschen Küstenwache. Diese hatte zunächst von zehn Toten gesprochen. Auch die Angaben über die Zahl der Geretteten schwankten in den italienischen Quellen am späten Abend noch stark zwischen 20 und 100. Es wird aber befürchtet, dass es erneut eine hohe Zahl von Opfern geben könnte. In diesem Jahr sind bei mehreren Bootsunglücken bereits rund 2500 Menschen im Mittelmeer gestorben. Das Schiff kenterte und sank den libyschen Angaben zufolge vor der Hafenstadt Suwara, die etwa 160 Kilometer westlich von der Hauptstadt Tripolis liegt. Die meisten der geborgenen Flüchtlinge kamen nach den libyschen Informationen aus afrikanischen Ländern.

Der italienischen Küstenwache zufolge wurden am Donnerstag rund 1400 Flüchtlinge vor der libyschen Küste gerettet, am Mittwoch waren es rund 3000. In Palermo auf Sizilien traf unterdessen die schwedische Poseidon mit mehr als 570 geretteten Flüchtlingen ein. An Bord waren auch die Leichen von 52 weiteren, die im Frachtraum eines Boots bei der Überfahrt gestorben und am Mittwoch entdeckt worden waren. Die Staatsanwaltschaft in Palermo leitete Ermittlungen ein.

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